Diskussionen seien oft in die Tiefe gegangen. Es sei darüber gesprochen worden, was beispielsweise würdevolles Altern bedeutet oder wie Pflegekräfte die Intimsphäre der Bewohner respektieren. Es sei Vision und Beschreibung zugleich gewesen, und als eine gute „Nebenwirkung“ habe sich der Austausch zwischen allen Abteilungen erwiesen, etwa zwischen Lohnbuchhaltung und Pflege, so dass sich ein gegenseitiges Verständnis entwickelt habe. Denn: „Alle arbeiten fürs gleiche Ziel.“
Mit von der Partie war auch der Vorstand der Seniorengossenschaft in Gestalt von Gerrit Schmidt-Dreher, die sich als Bindeglied zwischen Seniorenzentrum und Verein ebenfalls hilfreich einbrachte, wenn auch der Vorschlag, den Satz „Im Zentrum der Mühlehof - für ein gutes Altern“ lediglich Eingang in den Hausprospekt finden wird, wie humorvoll bemerkt wurde. „Für mich war es sehr schön, einige der Mitarbeiterinnen gut kennengelernt zu haben“, machte Gerrit Schmidt-Dreher deutlich. „Ich habe ein wenig mehr von der Arbeit hier verstanden.“
Senioren gehen heutzutage erst in höherem Alter ins Heim
Mitarbeiterinnen aus unterschiedlichen Abteilungen stellten einem Kreis interessierter Senioren die Leitbilder vor. Angemerkt wurde auch, dass sich das Alter, in dem sich die Menschen beim Einzug ins Seniorenzentrum befinden, seit Bestehen der Einrichtung im Jahr 1998 nach oben verschoben habe. Während früher darüber diskutiert wurde, ob das Einzugsalter bei 60 oder 65 festgesetzt werden solle, gelte es heute, so lange wie möglich in der eigenen Wohnung zu bleiben - die Leitbilder wurden deshalb auch an die neuesten Entwicklungen angepasst. Immer aber gehe es um ein vertrauensvolles Miteinander, wie etwa Friederike Katzer betonte.
„Wo sich das Herz wohlfühlt, fühlt sich der Mensch wohl.“
Annette Dahlmann wies auf die vielfältigen und aufeinander abgestimmten Angebote hin, weitere Mitarbeiterinnen sprachen die wichtige Fort- und Weiterbildung an oder die Betreuung der Senioren, die Beifall spendeten für die Überzeugung der Auszubildenden Monika Beckert: „Da wo sich das Herz wohlfühlt, fühlt sich der Mensch wohl.“ Pflegdienstleiterin Gertrud Haimayer lobte die Intensivierung der Kontakte während des Leitbild-Prozesses und kam zum Ergebnis: „Wir sind ein tolles Team.“
Bewohner des Hauses dürften nun sehr wohl fragen, ob das Handeln mit dem Leitbild konform sei, hieß es. Als nächster Schritt sind denn auch Prüfsätze vorgesehen, denn die Leitbilder seien keineswegs in Stein gemeißelt, so Geschäftsführer Uhl. Mit der Zeit werde sich herausstellen, ob die Einrichtung ihren Zielen nähergekommen sei oder ob die Leitsätze zu idealistisch formuliert wurden und nachgebessert werden müssen.
Ohne Leitbild will der „Mühlehof“ in Steinen indes nicht mehr sein: „Das wäre, als ob ein riesiger Dampfer durch den Nebel fährt“, sagte Ute Kröger.
Unter dem Motto „Für ein gutes Miteinander“ hat der Mühlehof ein neues Leitbild: Die sechs Leitbilder lauten im einzelnen:
1.) „Wir begegnen allen Menschen mit Wertschätzung, Respekt und Verständnis.“
2.) „Wir unterstützen Menschen nach ihren jeweiligen Wünschen und Bedürfnissen.“
3.) „Wir sind kompetent und arbeiten fürsorglich.“
4.) „Wir überzeugen mit einem vielfältigen Angebot für Menschen aus der nahen Umgebung.“
5.) „Wir erbringen als gemeinnützige Einrichtung einen wichtigen Beitrag für die Gemeinde.“
6.) „Wir fördern unsere Mitarbeitenden nachhaltig, um auf hohem Niveau zukunftsfähig zu bleiben.“
Die Tafeln mit den Leitsätzen werden wechselnd im ganzen Haus aufgestellt .