Steinen Alt-Wirtin vom „Schillige“ feiert 85. Geburtstag

Markgräfler Tagblatt
Die langjährige „Hirschen“-Wirtin Lieselotte Asal kann am morgigen Sonntag ihren 85. Geburtstag feiern. Foto: Ralph Lacher Foto: Markgräfler Tagblatt

Jubilarin: Lieselotte Asal genießt wie der „Hirschen“ in Weitenau fast Kultstatus

Steinen-Weitenau (os). Sie und ihre Gaststätte waren und sind eine Institution, eine fast Kultstatus genießende Einrichtung auf dem Schillighof, dem Weiler oberhalb von Weitenau. Die Rede ist von Lieselotte Asal, die am morgigen Sonntag im Eigenheim gegenüber der in Familienbesitz geführten Gaststätte „Hirschen“ ihren 85. Geburtstag feiern kann.

Geboren wurde die Jubilarin 1933 als älteste Tochter der Weitenauer Bauerfamilie Dürr. In Weitenau ging die ältere Schwester des späteren Ortsvorstehers Hans-Willi Dürr zur Schule, arbeitete dann auf dem elterlichen Bauernhof mit bis zur Eheschließung mit Hans Asal, Sohn der Wirtsleute und Bauern vom „Hirschen“ auf dem Schillighof. 1953 war das, erinnert sich die rüstige Jubilarin an ihren Wechsel von einem Bauernhof hinauf zum nächsten.

Mit der Schwiegermutter – der Schwiegervater verstarb früh – und dem Ehemann führte sie nicht nur die Gaststätte im über 400 Jahre alten Gebäude, sondern auch die Landwirtschaft. Das sei gerade in den Zeiten, in denen es noch wenig oder gar keine Maschinen-Unterstützung für die Feldarbeit gab, ziemlich anstrengend, aber auch erfüllend gewesen, sagt Lieselotte Asal.

Und natürlich sorgte der Betrieb des „Schillige“, wie der „Hirschen“ schon immer genannt wurde und nach wie vor wird, für zusätzliche Arbeit. Dieser wurde mit seinem regionalen und saisonalen Angebot aus der Küche von Lieselotte Asal und dem Ambiente in den holzvertäfelten, niedrigen Gasträumen mit „Chunscht“ und Kachelofen ab den 1980er Jahren zur beliebten Adresse. Und das auch trotz oder vielleicht wegen der Tatsache, dass der Kachelofen, in dem die Asals das Bauernbrot backen, gleichzeitig die einzige Heizquelle des „Hirschen“ ist.

Die Freude an der Arbeit auf dem Bauernhof mit Gaststätte übertrug sich auch auf die Kinder – drei Söhne und eine Tochter. So wird der „Hirschen“ mittlerweile seit 166 Jahren in sechster Generation geführt. Im Jahr 1999 übergaben der 2004 verstorbene Hans Asal und seine Ehefrau Liselotte den „Hirschen“ in die Hände ihres Sohnes Rolf und seiner Frau Gaby Asal. Diese haben am Konzept ihrer Eltern und Großeltern nichts verändert - der „Hirschen“ ist weiter eine gastronomische Institution.

Und dazu leistet Lieselotte Asal nach wie vor ihren Beitrag, ohne viel Aufhebens darum zu machen. So backt sie jedes Wochenende bis zu zehn ihrer berühmten Kuchen und Torten. Die Eier, die sie dazu braucht, stammen von ihren Hühnern, die sie genauso versorgt wie die Schweine des landwirtschaftlichen Betriebs.

Auf ein Rezept für ein langes Leben angesprochen, sagt die Hirschen-Senior-Wirtin nur: „Z`friede mit dem sii, was me erreicht hät und was me de Familie hät geh chönne.“ Und so feiert sie morgen mit der Familie, zu der neben den vier Kindern auch neun Enkel und elf Urenkel gehören, auf dem Schillighof. Freunde und Bekannte werden dann in zwei Wochen zu einer weiteren, größeren Feier in Enken-stein, wo ein Sohn lebt, erwartet.

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