Steinen Alter Beruf mit vielen Möglichkeiten

Maximilian Müller
Bei einem Besuch in der Werkstatt lernten die Schüler das Handwerk des Steinmetzes kennen (Bild oben). Thomas Schmitt arbeitet inzwischen als Geselle mit (Bild links). Thomas Raschendorfer bei der Arbeit (Bild rechts). Foto: zVg/Raschendorfer

Handwerk: Der Steinmetz Thomas Raschendorfer will die Bekanntheit seiner Profession steigern

Nicht allzu viele Steinmetze und Steinbildhauer gibt es in der Region. Thomas Raschendorfer aus Schlächtenhaus ist einer von ihnen. Er tut viel, um das Handwerk im Gespräch zu halten.

Von Maximilian Müller

Steinen-Schlächtenhaus - Der 38-Jährige wollte eigentlich Biologie studieren. Er hatte die Realschule abgeschlossen und wollte das Fachabitur ablegen. Doch auf dem Schulweg kam er immer wieder an der Werkstatt eines Steinmetzes vorbei. Fasziniert davon fragte er den Steinmetz schließlich, ob er bei ihm in die Lehre dürfe und trat diese alsbald an.

Das war im Jahr 2000. Inzwischen ist Raschendorfer Meister, seit sieben Jahren selbstständiger Steinmetz und Steinbildhauer, ist verheiratet und hat zwei Töchter und einen Sohn. Und aus seinem bisherigen Auszubildenden ist nun sein Geselle geworden.

Maschinen statt Kraft gefordert

Auch eine Praktikantin schnuppert derzeit in den Beruf hinein. Frauen könnten sich in dem Beruf dank der maschinellen und mechanischen Unterstützung ebenfalls behaupten, sagt Raschendorfer. Das sei nicht mehr wie früher, als viel Kraft gebraucht wurde. Das übernehmen jetzt Maschinen.

Um das Handwerk schon bei Kindern bekannt zu machen, war jüngst auch die dritte Klasse der Nachbarschaftsgrundschule Steinen-Weitenau in die Werkstatt eingeladen. Die 19 Schüler haben in einer Gemeinschaftsarbeit eine Sandsteinplatte mit einer Eidechse gemeißelt. Diese nahmen sie als Erinnerung mit an ihre Schule. Zum Abschluss erhielt jeder noch ein Pixi-Büchlein „Mein Freund, der Steinmetz“ geschenkt.

Wiederholt Auszeichnungen erhalten

Seit er in der Branche arbeite, seien die Zahlen bei den Auszubildenden rückläufig, sagt Raschendorfer, Umso mehr freue er sich, dass sein Auszubildender Thomas Schmitt als einziger im Landkreis Lörrach seine Gesellenprüfung als Steinmetz mit der Fachrichtung Steinbildhauer bestanden hat. Hinter Schmitt liegen viele Fahrten nach Freiburg, denn dort ist die nächste Berufsschule, deren Bestand leider aufgrund der geringen Ausbildungszahlen auf der Kippe steht.

Der Beruf des Steinmetzes und des Steinbildhauers sei vielfältig, sagt Raschendorfer. Man finde ihn in der klassischen und modernen Bildhauerei, die heutzutage hauptsächlich, aber nicht nur, im Grabmalbereich zum Tragen komme.

Als Restaurator, der sich zum Beispiel um die Instandhaltung des Freiburger Münsters kümmert, oder im Baubereich beim Verschönern von Häuserfassaden oder Küchen und Bädern mit Naturstein können sich Steinmetze ebenfalls betätigen. In den Fachbereich des Restaurierens gehört es übrigens auch, Fensterbänke für Altbauten herzustellen.

Bereits zum wiederholten Mal ist Raschendorfer für seine Arbeit ausgezeichnet worden. Beim Gestaltungswettbewerb „Grabzeichen 2021“ bekam er für eine Arbeit auf dem Friedhof in Weil am Rhein Bronze.

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