Die Befürchtung, dass die generalistische Pflegeausbildung auf Kosten der Altenpflege geht und mehr junge Leute in die Krankenhäuser zieht, hat sich bisher nicht bestätigt, sagen die beiden Frauen. „Wer sich gezielt für die Altenpflege entscheidet, will genau das in der Regel auch machen“, haben sie festgestellt. Und wer erst einmal die Bedingungen im Krankenhaus kennengelernt habe, schwenke manchmal sogar von der beliebteren Kranken- auf die Altenpflege um.
Empathie ist nicht erlernbar
„Wir sind eine kleine familiäre Einrichtung. Die Ausbildung bei uns ist überschaubar, aber auch sehr vielfältig“, wirbt Schlageter um weitere angehende Fachkräfte, nicht nur für ihr Haus. Das Seniorenzentrum Mühlehof hat derzeit keine Personalprobleme, wie die beiden Frauen betonen. Sie können sich die Bewerber sogar ein wenig aussuchen. Dies führen sie auch auf einen wertschätzenden Umgang mit den Mitarbeitenden zurück, der vielleicht daher rührt, dass die Leitung des Hauses selbst aus der Pflege kommt und Probleme dadurch besser nachvollziehen kann. „Kommunikation ist uns sehr wichtig“, erklärt Wnuk.
Und was sollte ein Bewerber, eine Bewerberin mitbringen? Die beiden Frauen denken nach: Motivation finden sie wichtig, aber auch Ehrlichkeit – und Empathie, ergänzt Schlageter, die könne man nicht lernen. Alles andere schon.