Steinen Befreiungsschlag für den Mühlehof

Markgräfler Tagblatt
Froh über die Einigung von Mühlehof und Gemeinde (von links): Bürgermeister Gunther Braun, Sandra Schlageter, Eva Kollhoff, Birgit Petersen-Mirr und Geschäftsführer Wolfram Uhl. Foto: Heiner Fabry

Moderationsprozess zwischen Gemeinde und Einrichtung so gut wie beendet.

Steinen - In der Gemeinderatssitzung hatte Bürgermeister Gunther Braun bereits verkündet, dass der seit 2013 laufende Moderationsprozess zwischen der Gemeinde und dem Mühlehof zu einem guten Ende gekommen seien.

Von allen Beteiligten gab es Lob für den als hochkomplex empfundenen Moderationsprozess. Wegen fehlender klarer Vereinbarungen bei Eigentumsverhältnissen sowie juristischen Detailfragen konnten die Parteien viele Fragen nicht alleine lösen, vielmehr bedurfte es der Unterstützung von Landratsamt und Regierungspräsidium sowie eines externen Moderators.

Die jetzt erzielte Einigung stellt einen Befreiungsschlag dar, der dem Mühlehof erlaubt, die Geschicke des gleichnamigen Seniorenzentrums selbst in die Hand zu nehmen und konsequent an dessen Weiterentwicklung zu arbeiten.

Die Ergebnisse

Wolfram Uhl, der Geschäftsführer der gGmbH, stellte die Ergebnisse im Detail am Freitag im Rahmen einer Informationsveranstaltung der Öffentlichkeit und den Mitgliedern vor.

Die Gemeinde gibt ihre Anteile am Mühlehof an die gGmbH ab, die damit die Betriebsträgerschaft übernimmt. Für das Betreute Wohnen gilt ein Konzept, das eine umfängliche Versorgung auch bei erheblicher Pflegebedürftigkeit sicherstellt. Dazu gehören eine Lebenszeichenanlage, die Einrichtung eines Bewohnerrats und regelmäßige Bewohnerversammlungen.

Mit der jetzt vereinbarten Klärung der Rechtsverhältnisse geht die Verantwortung für Sanierung, Unterhaltung und Instandsetzung der Räumlichkeiten auf die Seniorenzentrum Mühlehof gGmbH über. Die Einigung sieht weiterhin einen regelmäßigen Austausch zwischen der Gemeinde und dem Mühlehof vor. Den Jahresabschluss des Mühlehofs stellt der Gemeinderat fest. Vereinbart ist zudem ein „Jour fixe“ zwischen Mühlehof und Bürgermeister sowie die Gründung eines Beirats. Auf dringendes Anraten des Moderators wird ein detailliertes Regelwerk für den Umgang miteinander festgelegt. Eine konkrete Abschlussveranstaltung zum Moderationsprozess soll im Januar 2019 stattfinden.

Die Zukunft

Bürgermeister Gunther Braun zeigte sich erleichtert über die Einigung. „Jetzt sind alle rechtlichen Fragen geklärt, und wir können gemeinsam loslegen“, sagte er. Er sei sicher, dass die gemeinsam gefundene Lösung es ermöglicht, dass sich Mühlehof sich auch in den nächsten 30 Jahren weiter entwickelt.

Wolfram Uhl stellte danach die Neuausrichtung des Mühlehofs vor. Er werde in Schopfheim ein „Seniorenhaus“ mit ambulanten Versorgungsangeboten betreiben. Die Hausleitung werde Eva Kollhoff übernehmen, die Hausleitung im Seniorenzentrum Mühlehof obliege dann Pflegedienstleiterin Gertrud Haimayer. Die Verantwortung für die zentrale Verwaltung beider Standorte übernimmt Wolfram Uhl.

Neue Zentrale

Das Seniorenzentrum Mühlehof werde auch die „Alte Post“ in Steinen übernehmen. Dort soll im Erdgeschoss die Zentrale Verwaltung des Mühlehof einziehen. Das Pflüger-Stübli in der „KaffeeMühle“ stehe dann wieder ganz für die Bewohner zur Verfügung.

Blaupause

Nachdem Eva Kollhoff das Konzept des „Seniorenhauses“ in Schopfheim vorgestellt hatte (wir berichteten bereits), erklärte Birgit Petersen-Mirr, Vorsitzende der Seniorengenossenschaft , dieses Angebot hätte man gerne zuerst in Steinen realisiert. Für Schopfheim habe man sich entschieden, da man etwas Vergleichbares in Steinen in so kurzer Zeit nicht hätte verwirklichen können. Aber das Konzept „Senioren-Wohnen“ liefer die Blaupause für weitere Angebote auch in den Ortsteilen von Steinen.

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