Steinen Cowboys im Dreiländereck

Markgräfler Tagblatt
Beim sogenannten „Cutting“, dem Trennen eines Rinds von der Herde, begeisterte Ingo Simen das staunende Publikum auf dem Gütlehof mit seinem Können. Fotos: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Fohlenschau auf dem Gütlehof

Die Russen haben ihren Pferdemarkt in Petersburg, auf den Katja Ebstein einst „den alten Ilja Iljuschin“ schickte, um dessen Frau eine sturmfreie Bude zu bescheren. Und im Dreiländereck gibt es alljährlich die Fohlenschau mit gutem Essen und viel Drumrum, zu dem die Simen-Family mit ihren Streicheltieren, ihren Zuchttieren, Fohlen und „Horses“ auf den Gütlehof einlädt.

Von Hans-Jürgen Hege

Steinen-Weitenau. Am Samstag war es wieder soweit. Ein paar hundert Gäste enterten den Hof, der von Eugen und Hannelore Simen bewirtschaftet wird und auf dem sich die Familien von Ingo und Carsten Simen samt Enkelin und Enkel den Pferden widmen und eine gut gehende Reitschule führen.

Wie immer, wenn sich Haflinger, Shetlandponys und Quarter Horse von ihrer besten Seite zeigen, um Prämien vom Zuchtverband für Deutsche Pferde zu ergattern, kümmerten sich zahlreiche Helfer um das leibliche Wohl der Gäste. Und wie immer kam auch heuer wieder die Unterhaltung auf diesem Vorzeigehof nicht zu kurz. Für die Jüngsten standen Mini-Traktoren parat sowie ein Gehege mit Kuscheltieren, die sich gerne auch mal streicheln ließen. Und es gab reichlich Gelegenheit, auf Ponys ein paar lockere Runden zu drehen, Träume in Hufeisen zu deponieren, heliumgefüllte Ballons auf die Reise zu schicken oder zu basteln.

Für Spaß war also gesorgt. Und für Spannung auch. Denn auf dem Reitplatz hinter den Stallungen zeigte Ingo Simens Team, dass Reiten wesentlich mehr sein kann als nur hoch zu Ross über die Lande zu schaukeln. Die Gaudi begann mit einer Art „Ranch Roping“, einer Reitsportdisziplin, die höchste Anforderungen an Pferde und Reiter stellt. Im „Wilden Westen“ geht`s dabei Rindern in großen Herden ans Leder, auf dem Gütlehof wurde darauf verzichtet, Kühe zu triezen: Ingo Simen und seine Begleiterin Samira machten mit dem Lasso Jagd auf eine Dummy-Kuh, wobei nicht unterging, welch großes Geschick dazu gehört, aus vollem Ritt die Schlinge so um den Hals des Zielobjekts zu werfen, dass es eingefangen werden kann, ohne Schaden zu nehmen.

Ein weiterer Höhepunkt im Showprogramm der Simens war sicherlich das „Schneiden“, im Westernjargon unter Reitern und Amazonen als „Cutting“ bekannt. Ingo Simen, der vor einer Woche an den Deutschen Cutting-Meisterschaften in Worbis (Thüringen) teilnahm, trennte („schnitt“) auf seinem temperamentvollen Pferd ein (in dem Fall echtes) Rind aus einer Herde und begeisterte damit mehrmals das staunende Publikum mit seinem Können und der extremen eigenständigen „Rittigkeit“ seines Vierbeiners, der bei Westernturnieren schon über 8000 Dollar eingestrichen hat.

Das Abendprogramm schließlich begann mit dem Einmarsch der sieben Zwerge, um die „Schneewittchen“ auf „Mr. Boomsmal“ (welch treffender Name für den neuen Deckhengst auf dem Gestüt) ein paar Runden Slalom ritt. Diesem Auftritt folgten ein paar „Races“ gegen die Uhr um drei im Geläuf aufgestellte „Barrels“ und dann schlug die Stunde von ein paar hartgesottenen Zeitgenossen, die beim „Bullriding- Contest“ versuchten, sich möglichst lange im Sattel eines Kunststoff-Stiers zu halten, der sich bemühte, den kühnen Reiter mit wilden, unkontrollierten Bewegungen loszuwerden. Ein köstlicher Spaß, über den bei der abschließenden Western-Party im „Saloon“ noch lange geredet wurde.

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