Steinen Das letzte Wort ist nicht gesprochen

Markgräfler Tagblatt
Im März soll mit den Erschließungsarbeiten auf dem Weberei-Areal in Steinen begonnen werden. Foto: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

Alte Weberei: Bürgermeister Braun irritiert den Gemeinerat mit Vorgehen in Sachen Fernwärme

Nachdem die Gemeinde Steinen auf dem Areal der Alten Weberei bislang damit beschäftigt war, Altbauten und Altlasten abzuräumen, geht′es ab März in Richtung Zukunft.

Steinen (jab). Im März sollen die Bagger rollen, um den Boden für die künftige Nutzung als Wohn- und Gewerbegebiet zu bereiten. Einstimmig vergab der Gemeinderat am Dienstagabend den Auftrag zur Erschließung des Areals an eine Utzenfelder Firma. Volumen: 2,6 Millionen Euro.

Innere Erschließung

In einer ersten Phase geht es an die innere Erschließung auf dem Areal, erläuterte Dieter Leppert vom gleichnamigen Planungsbüro: Sie umfasst Versorgungsleitungen für Trinkwasser, Fernwärme, und Breitband, Kanalisationsarbeiten und schließlich den Straßenbau. Die Breitbandversorgung werde in Absprache mit dem Zweckverband des Landkreises geplant und mit diesem auch gleich abgerechnet, erläuterte Leppert mit Blick auf die für die Gemeinde anfallenden Kosten.

Fernwärme

In Sachen Fernwärmenetz sei eine entsprechende Zusammenarbeit mit den Energiewerken Schönau geplant, erläuterte Leppert weiter. Hier allerdings zeigten sich die Gemeinderäte verwundert: Bürgermeister Gunther Braun hatte erklärt, dass man der EWS „die Leitungsrechte offeriert“ habe. Marc Sutterer (CDU) hielt dem entgegen, dass der Gemeinderat zu diesem Thema doch noch keineswegs abschließend entschieden habe. Dass das Gebiet über Fernwärme versorgt werden solle, sei keineswegs ausgemacht; und erst recht nicht, dass die EWS dieses Fernwärmenetz betreiben solle.

Schließlich, so Sutterer, gebe es auch andere Anbieter vor Ort. Auch Gemeinschaftssprecherin Ulrike Mölbert und SPD-Sprecher Rudolf Steck konnten sich nicht an eine endgültige Entscheidung zu Gunsten der EWS erinnern. An die Verwaltung erging die Aufforderung, entscheidungsreife Unterlagen vorzulegen.

Äußere Erschließung

Bei der äußeren Erschließung geht es um die Anbindung des neuen Wohn- und Gewerbegebiets an seine Umgebung: Vorgesehen ist eine Zufahrt vom Egertenweg und eine von der Lörracher Straße aus. An der Lörracher Straße muss dafür eine Linksabbiegerspur für den aus Richtung Ortskern kommenden Verkehr angelegt werden. Weitere Forderungen des Regierungspräsidium habe man „vehement abgeschlagen“, erklärte Leppert. Zusätzlich zu den beiden für Fahrzeuge wie Fußgänger ausgelegten Zufahrten gibt es für Fußgänger und Radfahrer Zugänge im südlichen Bereich des Egertenweges und von der Bahnhofstraße aus.

Einschränkungen

In Zusammenhang mit der äußeren Erschließung wird es vorübergehend zu Einschränkungen auf den umliegenden Straßen kommen, bestätigte Leppert auf Anfrage von Gemeinderat Norbert Götz (CDU). „Es geht nicht an, diese Hauptschlagader länger zu schließen“, so Leppert mit Blick auf die Lörracher Straße; das habe man auch der Baufirma mit auf den Weg gegeben. Beim Bau der Einmündung in die Alte Weberei allerdings sei eine vorübergehende Sperrung unumgänglich. Flexibler sei man im Egertenweg. Da die Verkehrssituation dort viel entspannter sei, könne man es verantworten, für längere Zeit halbseitig und vielleicht auch einmal voll zu sperren.

Ausschreibung

Auf die Ausschreibung hin hatten vier Unternehmen ihr Gebote abgegeben. Eine Utzenfelder Firma legte mit 2,6 Millionen Euro das wirtschaftlichste Angebot vor. Die innere Erschließung soll im März beginnen und Ende des Jahres abgeschlossen sein. Die äußere Erschließung startet etwas später und soll im Sommer 2019 fertig sein. Die sogenannte Baureife für die Errichtung der Gebäude auf dem Areal soll im April 2019 erreicht sein.

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