Was war das also für eine Frau? Man müsse die Biografie von ihr im Blick haben, meint Ingrid Jennert, müsse sehen, wie Meret Oppenheim ihr Leben geführt habe. Sie sei androgyn gewesen und rage als Frau aus der Masse heraus. Jennert ging zurück zum Ursprung dieser künstlerischen Vita und zeigte ein Schulheft Oppenheims, das mit surrealistischen Zeichnungen (der mathematischen Gleichung X=Hase) auf den Wunsch hinwies, Malerin zu werden.
Differenziert wurde bei dieser neuerlichen Annäherung zwischen der frühen Berühmtheit und der späten Anerkennung der Künstlerin, während in regen Diskussionsbeiträgen danach der Lebensstil dieser Frau, die einen anderen Weg ging, erörtert wurde, ihre Persönlichkeit und ihr „Stil“.
Ingrid Jennert und Christel Mohr, die Vorsitzende des Vereins Kunst und Kultur in Steinen, halten es für wichtig, Meret Oppenheim in Steinen immer wieder ins Gespräch zu bringen und die Familie in Erinnerung zu behalten. Diesem Ansinnen schlossen sich auch ehemalige Fördervereins-Mitglieder an.
Darunter Wolfgang Klingenfeld, ehemaliger Schulleiter, sowie die Lehrerinnen Ursula Herbrechtsmeier und Gerrit Schmidt-Dreher, alles Meret-Oppenheim-Freunde der ersten Stunde, die in einer bewegten Zeit in Steinen erste Anstöße gegeben hatten zur Namensgebung des Schulzentrums und zum Hermesbrunnen.