Steinen Die Frage des Standortes ist noch offen

Kathryn Babeck
Ruhebank am Wasen: Der Standort der einzelnen Windräder vom „Windpark Wasen“ ist bisher noch unklar. Foto: Birgit-Cathrin Duval Foto:  

Die „Windkraft Schonach“ hat sich jüngst mit Waldbesitzer wegen Pachtbedingungen für den „Windpark Wasen“ getroffen. Bürgermeister Braun und Ortsvorsteherin Trefzger verlangen bei diesem Thema Informationen für alle Bürger.

Bürgermeister Gunther Braun will vor allem wissen, wo genau die Windräder im Gebiet „Am Wasen“ gebaut werden sollen (wir berichteten). Dann könne konkret über die Anlagen gesprochen werden, sagt er. Aus diesem Grund nahm er an der Informationsveranstaltung „Windkraft Schonach“ im Gasthaus Pflug in Endenburg teil, die am vergangenen Donnerstag stattfand.

Bis Rektionsschluss stand das Unternehmen „Windkraft Schonach“ trotz mehrerer Nachfragen für ein Gespräch mit unserer Zeitung nicht zur Verfügung.

Betrifft alle

Rund 80 Personen waren zu dieser Veranstaltung gekommen, sagt Braun. Es kamen Waldbesitzer und ihre Angehörigen sowie Bürgermeister Mario Singer von der Gemeinde Malsburg-Marzell und Gert Schönbett, Bürgermeister Kleines Wiesental. Die „Windkraft Schonach“ hatte diese geladen, um über die konkreten Pachtbedingungen zum „Windpark Wasen“ zu sprechen.

Die genauen Standorte sind jedoch immer noch unbekannt, denn der aktuelle Regionalplan wird erst im September veröffentlicht. Bis dahin kann es noch viele Einsprüche geben. Braun ist sich jedoch sicher, dass auf jeden Fall mehr Windkraftflächen ausgewiesen werden als bisher. Das größte Hemmnis in Fragen Windkraft im Gebiet „Am Wasen“ seien nur noch die Radaranlagen in Frankreich vom Flughafen Basel-Mulhouse-Freiburg.

Die Ortsvorsteherin von Endenburg, Daniela Trefzer, zeigt wenig Verständnis, dass nur die Waldbesitzer informiert werden: „Dieses Thema geht alle im Ort etwas an. Deshalb müssen solche Veranstaltungen für alle Einwohner von Anfang bis Ende öffentlich sein.“ Sie sei zu dieser Veranstaltung als Ortsvorsteherin nicht eingeladen gewesen. Auf jeden Fall gehe sie zur öffentlichen Veranstaltung in Marzell in der kommenden Woche, sagt sie. Braun insistiert, dass für ihn die Quellen und die Trinkwasserversorgung zentrale Güter seien. So will er wissen, ob die Wasserschutzzonen 1, 2 oder 3 betroffen sind. Am Wasen plant die „Windkraft Schonach“ mit fünf Windrädern. Auch sei das Gebiet bei den Hohe Stückbäume mit weiteren Windrädern an diesem Abend im Gespräch gewesen.

Braun hatte sich erhofft, dass es konkretere Angaben zum Thema Material geben würde. So macht ihm Sorgen, wenn Zementol aus den Zementblöcken ausgewaschen werde und dies ins Grundwasser gelange. Die Rotoren sind in der Regel aus Carbon. „Was tun wir, wenn das abblättert und Mikroplastik ins Grundwasser kommt?“, fragt er sich. Braun sagt, die Unternehmen können alles sorgsam bauen, aber dazu brauche es Klarheit.

Frage des Rückbaus

Im Jahr 2012 hat die Gemeinde das Thema unter seinem Vorgänger intensiv debattiert und Windkraft mehrheitlich befürwortet. Seit 2016 bestünden Verträge mit den Waldbesitzern, sagte Bürgermeister Braun. „Die bekommen dafür ein bisschen Geld.“ Kritische Stimmen, so Braun weiter, habe er an diesem Abend nicht gehört. Sein Eindruck war, alle seien positiv gestimmt gewesen oder hätten sich bedeckt gehalten. Bei den Gesprächen mit privatrechtlichen Fragen sei er jedoch, weil die Gemeinde Steinen keinen Wald in diesem Gebiet besitzt, außen vor geblieben. Die Rechtsnachfolge bei einem etwaigen Konkurs der „Windkraft Schonach“ kam im öffentlichen Teil nicht zur Sprache. Auch nicht, wer in diesem Fall die Kosten für einen Rückbau bezahle.

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