Steinen Donnerwetter und stürmischer Applaus

Markgräfler Tagblatt

Konzert: „Knastbrüder“ spielen dem Wetter zum Trotz auf dem Schillighof

Steinen-Weitenau (hjh). Es war „der Tag, als der Regen kam“ und die Idylle auf dem Platz vor dem kultigen „Hirschen“ der Familie Asal ein wenig trübte. Auch das „gemütliche Zusammenrücken“ half nicht mehr viel, nachdem sich die Schleusen geöffnet hatten, die Blitze zuckten und der Donner den beiden „Knastbrüdern“ ab und an gehörig in die Parade fuhr.

Zu dem Zeitpunkt aber hatten Jeannot und Christian Weißenberger das reichlich vorhandene Publikum längst in der Tasche. Das lag zum einen daran, dass dieses so überaus beliebte Duo die Fans wie immer mit seinen überwiegend alemannischen Liedern und mit den dazu passenden Witzen zum Ausflippen brachte, das lag aber auch an der weisen Voraussicht der beiden Herren, ihr Freiluftkonzert auf dem Schillighof“ eine Stunde eher zu beginnen, als es eigentlich geplant gewesen ist.

„Das Wetter wird nicht besser. Wir haben beschlossen, jetzt schon anzufangen, dann kommt ihr alle früher ins Bett“, verkündete Jeannot Weißenberger unter zustimmendem Beifall der Leute, die schon Stunden zuvor zum Schillighof gepilgert waren, um einigermaßen vernünftige Plätze zu ergattern. Schließlich wussten viele von ihnen, dass die Plätze schnell Mangelware werden, noch ehe der musikalische Spaß vor der urig-prächtigen Kulisse des „Hirschen“ beginnt. Und warum sollte es ausgerechnet am Freitag anders sein, an einem Tag, der zu einem der ersten Lieder an diesem Abend passte: „S`Wochenend isch do, s’isch vorbei mit dere Schafferei.“

Natürlich gab es auch an diesem Abend wieder „Alemannisch für Fortgeschrittene“: „Hochdütsch, des cha jeder - Alemannisch chönne nur mir“, tönte es. Und zwar so, dass Fremde unter Freunden rätseln durften, was „sürpfle“ oder „pfuuse“ heißen könnte, um dann vorgesungen zu bekommen, dass „e Lätsch“ nur eines bedeuten kann: „e blödes G’sicht“.

Derweil zogen sich dunkle Wolken über dem Bereich um den Schillighof zusammen. „Bi dem Wetter geht viel Durscht verlore“, unkte Jeannot Weißenberger, der allein schon mit seinem trockenen, teils recht deftigen Humor die Fans vor, neben und hinter ihm immer wieder von den Sitzen riss.

Es kam an wie ausnahmslos alle Lieder vom „Krieg gege d’Schwiz“, von „Bölle“, der prächtigen Aussicht vom „Dilliger“, die bei den Weißenbergers Erinnerungen an die Kindheit weckten, von „Adelhuuse“ oder „Stette“, vom „Schneck, der weg mues vom Garteweg“, vom „Hai, der nit dehei“ ist, vom „säge“ und „sage“ im Hotzenwald, von „Santino“, der ehemaligen „Kranz“-Ikone, von „Spiinebuube“, dem Trubel beim „Stroßefeschd“ und vom Belchen, der wie viele andere Orte auch zu dem zählt, was Jeannot und Christian Weißenberger und wohl auch Otto Bürgelin, der Lörracher Liedermacher, unter dem verstehen, was sie in einem bewegenden Lied auf den Punkt brachten: „S’isch immer no mi Heimet“.

Dann nahm das „Doddeliwetter“, das von den „Knastbrüdern“ zuvor so humorvoll beschrieben worden war, beängstigende Formen an. Nichts mehr war es mit dem „Frühlig uff de Nonnematt“. Jetzt zahlte sich der frühere Konzertbeginn aus. Die meisten Gäste profitierten davon, dass sie die besten Plätze auf dem Schillighof und dort im aufgestellten Zelt frühzeitig enterten. Jetzt bekam auch das Asal-Team vor und hinter den Theken mit, was Jeannot meinte, als er den Spruch vom „verlorenen Durst“ los wurde. Es wurde merklich kühler. Aber den stürmischen Applaus, den Jeannot und Christian nach diesem grandiosen Auftritt einheimsten, hätte auch das kühlste Lüftchen keinesfalls verhindern können.

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