Steinen Ein Baum mit starken Wurzeln

Markgräfler Tagblatt

Zehn-Jahres-Bilanz: Standortbestimmung der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Steinen

Seit einer Dekade ist Kai Thierbach Pfarrer der evangelisch-lutherischen Gemeinde. Anlass für den Kirchenvorstand, zu einem Gespräch einzuladen und sich in der Gemeinschaft wichtige Fragen zu stellen.

Von Gabriele Poppen

Steinen . „In Steinen sind wir als Familie schnell heimisch geworden“, so steht zu lesen in einem Interview mit Kai Thierbach in der Gemeindezeitung „DAZ“. Und auch, dass ihm in all den Jahren die Öffnung der Steinener Lutheraner zur Kommune hin ein großes Anliegen war und ist, ebenso wie das Engagement für die Ökumene.

Fünfzehn Gläubige hatten sich in den Räumen der Christuskirche an diesem Abend eingefunden, der von der ehemaligen Vorsitzenden der landeskirchlichen Bezirkssynode, Gerrit Schmidt-Dreher, moderiert wurde. Doch zuerst griff der Pfarrer zur Gitarre, kraftvoll singend stimmten sich alle ein auf den Gedankenaustausch.

Standortbestimmung

„Wir brauchen heute kein bestimmtes Ziel zu erreichen“, meinte Gerrit Schmidt-Dreher, es gehe mehr um Standortbestimmung. Als erstes waren kreative Fähigkeiten gefragt, als es galt, einen „Gemeindebaum“ zu zeichnen: Ist die Gemeinde ein vielfältiger Lebensraum, wo befindet sich ein jeder darin?

Ein reges Gespräch entspann sich mit der Erkenntnis, dass der Baum gute Wurzeln und einen soliden Stamm hat, sich manch eine(r) aber noch mehr engagierte Leute wünscht und auch die Zahl der Gottesdienstbesucher und Gemeindemitglieder von morgen mit etwas Sorge gesehen wird.

Dennoch wurde der Gemeindebaum als äußerst lebendig eingeschätzt, mit vielen sprießenden Ästen und Angeboten: den Gottesdiensten, Taizé-Gebet, Bibelkreis, Quartiersfest und den Kunstausstellungen. Neue Ideen entwickelten sich gleich mit, wie der Vorschlag, Gottesdienste am Abend anzubieten, eine Umfrage unter Gemeindemitgliedern nach ihren Bedürfnissen zu starten oder die Predigt per E-Mail zu verschicken an Leute, die weiter weg wohnen und/oder nicht zum Gottesdienst kommen können.

Nicht zu viel vornehmen

Dorothee Köpnick merkte an, sich lieber nicht zu viel vorzunehmen, aber das, was man anbiete, durchzuhalten. Dass die Gemeinde schon schwierige Phasen gemeistert hat, wie Vakanz-Zeiten ohne Pfarrer oder 2014 den plötzlichen gewaltsamen Tod von Christof Schorling, ehemaliger Superintendent der evangelisch-lutherischen Kirche in Baden, blieb nicht unerwähnt, und Per Möckel erinnerte an die starke integrative Kraft von Christof Schorling.

Kirchenkompass

„Wir schauen über unseren Tellerrand“ beschrieb Matthias Hübscher eines seiner Anliegen für Kirchenarbeit, und Gerrit Schmidt-Dreher gab die Anregung, dass der „Kirchenkompass“ der evangelischen Landeskirche Baden eine mögliche Orientierung bieten könnte auf dem Weg in die Zukunft. Viel Lob gab es zum Ausklang für das Wirken von Kai Thierbach für seine mit Augenmaß durchgeführten Veränderungen, neue Ideen und für menschliche Wärme und Unterstützung. Herzliche Worte gab es ebenso für seine Frau Helen, die sich vielseitig in der Gemeinde einbringt und auch die Gottesdienste auf Orgel oder Klarinette begleitet.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading