Für das Konzert waren die Musiker aus Köln am gleichen Tag angereist, hatten eine gemeinsame Probe absolviert, und abends ging es in das Konzert, nach dessen Ende die Musiker wieder nach Köln zurück mussten, da einige der Virtuosen schon am Sonntag weitere Verpflichtungen hatten.
So bunt und vielfältig das Konzert auch gestaltet war, so konnten die Zuhörer doch einen in sich geschlossenen, harmonischen und immer wieder überwältigenden Abend genießen. Die musikalische Leiterin, Ibolya Barla, hatte ein Programm „magischer Musicals“ zusammengestellt, das weitestgehend auf bereits vielfach gehörte Melodien verzichtete.
In der Eröffnungsnummer aus „Die Schöne und das Biest“ erklangen die Songs „Sei hier Gast“ und „Märchen schreibt die Zeit“. Den ersten großen Solo-Auftritt hatte Sopranistin Claudia Pfeifer, begleitet von Marcel Hein an der Klarinette, bei „Cabaret“, für den die Sängerin lautstark gefeiert wurde.
Das Bläserensemble der Trachtenkapelle Strittmatt sorgte für einen starken Jazzeinschlag im Programm. Nach dem Titel „Cabaret“, bei dem schon Marcel Hein einen starken Einsatz hatte, trug das Ensemble bei „All that Jazz“ aus dem Musical „Chicago“ einen weiteren Kracher bei, den der Chor mit Begeisterung und viel Humor und Schwung aufnahm. Der Schwung und die gewaltige Begeisterung, die der Chor überzeugend versprühte, setze sich auch in „Steam Heat“ fort.
Atemlos bei der Teufelstriller-Sonate
Dann folgte in Form eines Intermezzos der kammermusikalische Auftritt der Virtuosen aus Köln. Der musikalische Leiter des Ensembles, Artem Kononov, steuerte eine herrliche „Melodie“ von Tschaikowski bei. Und Arsenis Selalmazidis ließ die Zuhörer bei den „Teufelstrillern“ von Tartini wahrhaft atemlos zurück. Das Gleiche gilt für das Cello-Solo von Dina Berezin und die „Carmen Phantasie“ von Pablo de Sarasate, die Bogdan Shalyga zu Gehör brachte.
Einen letzten Titel hatte Lutz Dollfuss als eine Eigenkomposition von Artem Kononov angekündigt, die eigens für das Weitenauer Publikum in Auftrag gegeben worden war. „Ich denke, Sie haben sich alle in dem Stück wieder erkannt“ scherzte der Manager, als Kononov geendet hatte.
Es war schon beeindruckend, die Sänger und Musiker nicht nur zu hören, sondern sie auch zu sehen. Bei den Solo-Auftritten der „Chambers“ lauschten die Sängerinnen und Sänger den Melodien ganz versunken und in sich gekehrt. Und bei den Beiträgen des Chors konnte man den Chambers förmlich ansehen, wie sie bei den Songs mitgingen.
Bei dem Auftritt des Männer-Chors mit Solist Guido Chudoba bei „Always look on the bright side of life“ wippten und schmunzelten die jungen Philharmoniker kräftig mit. Beide Ensembles genossen sichtlich die Darbietungen ihrer Mit-Musiker.
Mit einem Medley aus dem Musical „Les Misérables“ rundete Ibolya Barla ein Konzert ab, das wohl in die Annalen des Chors eingehen wird.
Die Chambers traten in folgendes Besetzung auf:
Violine: Artem Kononov, Arsenis Selalmazidis, Bogdan Shalyga und Jekaterina Suglobina. Viola: Jinyong Wang. Cello: Dina Berezin.