Meine erste Amtshandlung fand bereits im August statt, als der Bürgermeister im Urlaub war. Größere Aufmerksamkeit erweckte natürlich die Leitung der Gemeinderatssitzung vergangene Woche. Um auf Ihre Frage zurückzukommen: Mein erster Arbeitstag war gut. Ich habe von Bürgermeister Gunther Braun ein gut bestelltes Feld vorgefunden. Der Bürgermeister war unheimlich offen und hat mir Zugang zu allen notwendigen Unterlagen ermöglicht. So etwas erleichtert die Arbeit. Auch die Mitarbeiter haben mich sehr freundlich aufgenommen und unterstützt.
Frage: Sie zählen zu den erfahrenen Gemeinderäten, hat man dennoch Respekt vor der Aufgabe?
Respekt ja, aber keine Angst. Sonst dürfte man das Amt gar nicht annehmen.
Frage: Ihre erste Amtshandlung waren?
Ein Abstimmungsgespräch mit Bürgermeister Gunther Braun über die künftige Zusammenarbeit, denn in meinen Augen braucht es für die Tätigkeit als Bürgermeisterstellvertreter eine gute und enge Abstimmung. Es gab auch Kontakt mit den Rathausmitarbeitern mit der Bitte um Unterstützung. Und dann war da noch der Empfang des Hofstetter Bürgermeisters bei einem Heimkampf der Ringer der WKG Weitenau-Wieslet gegen den KSV Hofstetten.
Frage: Wer hat gewonnen?
Natürlich die Wettkampfgemeinschaft Weitenau-Wieslet. Es war ein spannender Kampfabend, der erst in der buchstäblich letzten Minute zu Gunsten der WKG entschieden wurde.
Frage: Wie bereitet man sich auf die Aufgabe als Bürgermeisterstellvertreter vor?
Als Gemeinderat mit zehnjähriger Erfahrung ist man mit den Themen vertraut. In einem zweiten Schritt erfolgt dann die Abstimmung mit dem Bürgermeister und der Frage nach seinen Zielen und der, was er auf seiner Agenda hat.
Frage: Was hat Sie bewogen, als Bürgermeisterstellvertreter zu kandidieren, schließlich ist schon die Tätigkeit als Gemeinderat und Fraktionsvorsitzender zeitaufwendig?
Natürlich ist dieses Ehrenamt zeitaufwendig. Es ist auch nicht mein einziges. Ich bin ja neben weiteren Ehrenämtern auch noch Vorsitzender des Fördervereins des Dora-Merian-Kindergartens. Die Kandidatur als erster Bürgermeisterstellvertreter war kein Schnellschuss, sondern ein längerer Entscheidungsprozess, schließlich habe ich noch einen Job als Geschäftsführer des Pflegediensts Herbrich und eine junge Familie, für die ich auch da sein will. Erleichtert hat mir die Entscheidung die Zustimmung meiner Fraktion und die ermutigende Unterstützung meiner Frau. Sie hat mich gestärkt und hält mir den Rücken frei.
Frage: Das Ehrenamt ist auch eine Herausforderung?
Definitiv ja. Es ist aber auch eine Herausforderung, an der man als junger Mensch wachsen kann. Mein Leitspruch lautet: Herausforderungen sind dazu da, angenommen zu werden. Dazu gehört auch, mit Rückschlägen und Kritik umgehen zu lernen. Aber auch Erfolge und das gute Gefühl, etwas erreicht zu haben.
Frage: Sie haben diese Herausforderung gerne angenommen?
Ich habe sie gerne angenommen, weil ich Herausforderungen liebe. Sie machen das Leben vielfältiger und spannender.