Mit Gunther Braun ist gestern ein neuer Bürgermeister ins Steinener Rathaus eingezogen. Mit unserer Zeitung sprach er unter anderem über Vorbereitungen und Wünsche für seine Amtszeit. Von Saskia Scherer Steinen. Es ist Freitagmorgen, der erste des Monats: Bürgermeister Gunther Braun sitzt in seinem neuen Büro, schiebt eine Schublade auf und wieder zu. „Ich weiß noch nicht, wo alle Stifte sind“, erklärt er und lacht. Die Übergabe sei aber vorbildlich gewesen. „Ein großes Lob an Rainer König, er hat mich mit allem vertraut gemacht.“ Das findet der neue Bürgermeister nicht selbstverständlich und ist dankbar. „Mein Vorgänger hat mir gezeigt, wo die Ordner stehen und welche Vorgänge laufen.“ So wünsche man sich das – der Übergang sei nahtlos vonstatten gegangen. Um sich auf sein Bürgermeisteramt vorzubereiten, habe er „jede freie Minute“ genutzt. Außerdem fand eine Klausurtagung mit dem Gemeinderat statt, an der Braun teilgenommen hat. „Die wichtigsten Themen von Steinen wurden erörtert“, erzählt Braun. „Wir haben geklärt, was ansteht, um Ziele definieren zu können.“ Es sei aber auch um das Kennenlernen und eine erste Orientierung gegangen. „Wo stehen Gemeinderat und Verwaltung" Das war seit langem der erste Austausch.“ Probleme in der jüngsten Zeit seien wohl durch mangelnde Kommunikation entstanden. „Da wurde aneinander vorbeigeredet“, meint Braun. „Aber Gemeinderat und Verwaltung wollen ja gemeinsam leiten.“ Er stehe mittendrin als Moderator und wolle neue Kommunikationskanäle schaffen beziehungsweise reaktivieren. Und die Bereitschaft sei da. „Wir haben ein Pflänzchen gesetzt“, ist sich Braun sicher. Schlafen konnte er vor seinem ersten Arbeitstag gut, wie er erzählt. Und er ist froh, dass er jetzt in offizieller Funktion agieren kann. Es seien unglückliche Umstände, dass in Steinen die Wahlen zusammenfielen und es einen zweiten Wahlgang gab – „so ging das eben alles nicht so schnell. Aber Rainer König und ich konnten beide in Ruhe abschließen.“ Für die Zukunft wünscht er sich einen fairen, offenen und kollegialen Umgang miteinander. „Und den Gemeinderat bitte ich um Verständnis, dass ich in den ersten Wochen vielleicht nicht zu 100 Prozent informiert bin“, schmunzelt Braun. Die Bürger sollen auf ihn zugehen und sagen, was sie auf dem Herzen haben. „Wenn ich es weiß, kann man das angehen.“ Gerne eine Lösung finden würde er zum Beispiel für die Vereine. „Die sterben immer mehr aus“, klagt Braun. Im Rathaus wurde der neue Bürgermeister „herzlich und sehr kollegial“ empfangen. „Der erste Schritt ging zu den Mitarbeitern, denn nur, wenn man gut miteinander arbeiten kann, funktioniert das hier auch richtig.“ Braun ist es wichtig, sein Team sowie dessen Arbeitsabläufe zu kennen und einen Überblick zu gewinnen. Steinens Hauptamtsleiter sei noch länger krank geschrieben. „Ich weiß noch nicht, wann er wiederkommt“, sagt der Bürgermeister.