Steinen Einschmeichelnde Klänge

Markgräfler Tagblatt
Plauderei mit dem Publikum: Bereitwillig gab Sergio Uslé García Auskunft zur Musik seiner Heimat – mit Gitarrist Steffen Ehrhardt spielte er im Mühlehof in Steinen. Foto: Ines Bode Foto: Markgräfler Tagblatt

Konzert: Steffen Ehrhardt und Sergio Uslé García im Mühlehof

Steinen (ib). Das kam an beim Publikum im Mühlehof: spanische Gitarrenmusik und die oktavenreiche Stimme eines Kantabriers, zuzüglich Büfett zum Schlemmen danach. Einen Volltreffer landete „Kunst und Kultur“ mit dem ersten Konzert 2018.

Sehr gut besucht war das Konzert von Gitarrist Steffen Ehrhardt sowie Sänger und Gitarrist Sergio Uslé García.

Das „Repertorio“ startete mit einschmeichelnden Klängen. Grazil und feinfühlig das Gitarrenspiel, erzählerisch der Vocal-Part. Zu Gehör kamen Geschehnisse und Eigenheiten, wie sie sich irgendwo auf spanischem Terrain abgespielt haben, verpackt in durchweg behagliche Akkorde. Das Duo verschrieb sich dem leisen Tenor, Akzente setzten Abstecher ins lebhafte Fach.

Die Chemie stimmte

Von Beginn an knüpfte García Kontakt zu den Zuhörern, und die Chemie stimmte auf Anhieb. Man plauderte, beantwortete Fragen, erzählte Wissenswertes zur hermetischen Volksmusik - und lachte gemeinsam. Die Spanier sind eben auch ein lustiges Volk.

Ein Mann steige auf einen Baum, um die davon eilende Liebste im Blick zu behalten. Trifft sie einen Nebenbuhler? So dargestellt im Stück „Gota Asturiana“. Inhaltlich ging es um Alltägliches, grüne Mädchenaugen etwa, „Ojos verdes“. „Vier Eselstreiber“ thematisierte ein warmer Tango, klanglich an den Stil der 20er Jahre erinnernd. An dieser Stelle sprach García über sein großes Vorbild, Landsmann und Dichter Federico García Lorca, der auch als Pianist und Gitarrist auftrat.

Die Verehrung galt weiter der Metropole Sevilla, die Wiege des Flamencos, wie Titel mehrfach belegten, etwa „Viva Sevilla“. Anklang fanden Stücke wie „Adios muchachos“, „Camonito“, „Los Mozos“ oder „Lu saya el manta de carolina“ – wenngleich man natürlich kein Wort verstand. Wohl die Wenigsten erfassten den Sinn. Sei‘s drum. Der faszinierende Charme des lässig-weichen Duktus der Sprache, dem Latein sehr nahe, verband die Gemüter.

Anders als der Deutsche nutzt der Spanier den Rachenraum voll aus. Wird diese Kehle von einem Sänger mit Tenor- und Baritonlage veredelt, der mühelos das Stimmfach wechselt, darf man getrost von einem Künstler sprechen.

Sergio Uslé García zeigte viele Facetten bei Flamenco und Tango, bei kurzen instrumental knackigen Nummern wie bei ausladenden Stücken.

Perfekter Begleiter

Als perfekter Begleiter erwies sich Ehrhardt, der für den Feinschliff sorgte. Brillant beherrscht er sein Instrument, um mit Gespür das passende virtuose Gewand zu bieten.

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