Steinen Enge Verbindungen zu Scientology

Maximilian Müller
Die Polizei ermittelt im Fall von Yolanda Klug. Foto: Symbol-Foto: Maximilian Müller

Yolanda K.: Polizei schließt nichts aus, distanziert sich aber von „Verschwörungstheorien“

Der Fall der Yolanda K. aus Steinen, die vor drei Jahren verschwand, bewegt die Menschen. Vor allem ihre Verbindungen zu Scientology werden immer wieder aufgegriffen. Ist da etwas dran?

Von Maximilian Müller

Steinen. Über Yolanda K. ist bekannt, dass sie einmal an einem Programm von Scientology teilgenommen hat. Auch ihr Vater, ihre Mutter und ihr Stiefvater, der vergangenes Jahr Suizid begangen haben soll, sollen sich laut Medienberichten in der Organisation engagiert haben. Vor allem von ihrer Mutter heißt es, sie sei ein hochrangiges Mitglied und unter anderem in Basel und Freiburg tätig gewesen. Inzwischen ist sie wohl in einer Scientology-Kirche in Südafrika tätig. Auch die Schwester von K. soll Mitglied bei Scientology sein, dort sogar in der Organisation „Sea Org“, einer internen Elitetruppe.

Zwei Sichtungen im Raum Leipzig

Immer wieder gibt es Berichte, dass ehemalige Mitglieder oder Angehörige von Mitgliedern von Scientology von der Bildfläche verschwinden. Gilt das auch für Yolanda K.?

Man gehe dieser Verbindung natürlich nach, heißt es bei der Pressestelle der Polizei Leipzig. Auszuschließen sei nichts, aber von Verschwörungstheorien distanziere man sich.

Nach der Sendung „Aktenzeichen XY – vermisst“ Ende Juni habe es Hinweise auf zwei weitere Sichtungen K.s im Raum Leipzig gegeben. Diese wolle man verifizieren und dafür den Fall noch einmal in die Öffentlichkeit bringen.

Ausgewählt wurde das Format „Kripo live“ des MDR. Ausgestrahlt werden sollte der Beitrag am Sonntag, 18. September. Aber da ein anderer Fall aktueller sei, wurde der Beitrag in den Oktober verschoben.

Das letzte Lebenszeichen von Yolanda K., die nach ihrem Abitur an der Freien Evangelischen Schule in Lörrach in Leipzig Architektur studierte, stammt vom 25. September 2019, einem Mittwoch, gegen 15 Uhr.

An jenem Nachmittag wollte sie zu Ikea in einem Vorort der Messestadt, stieg in den Bus dorthin. Doch dann enden die Spuren. Vom Handy gab es kein Signal mehr, auch nicht an die Freundin, mit der sie sich am Abend jenes Tages auf Burg Giebichenstein in Halle, dem Campus einer Kunsthochschule, einen Film über den Verhüllungskünstler Christo anschauen wollte.

Suchhunde finden Spuren auf Campus

Ihre WG-Mitbewohner meldeten sie schließlich vermisst. Einen Flug nach Jordanien, den sie für wenige Wochen nach ihrem Verschwinden gebucht hatte, trat sie nicht an.

Die Mordkommission übernahm den Fall, da ein Verbrechen an Leib und Leben nicht auszuschließen ist. Sie fand mit Suchhunden Spuren auf dem Campus Giebichenstein. Dort befand sich zum Zeitpunkt des Verschwindens eine Baustelle. Die war nach Ermittlungsbeginn der Mordkommission zugeschüttet. Mittels Spezialkamera ergab sich aber auch hier kein Hinweis auf die Vermisste.

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