Steinen Experimentierfreudiges Duo

(lu)
„Chanson goes Gypsy“ lautete das Motto des Duos Christine Schmid und Gaetano Siino, das ein wunderbares Gastspiel im Maulburger Dorfstübli gab. Foto: Gerd Lustig

Konzert: Christine Schmid und Gaetano Siino spielten im Dorfstübli.

Maulburg - Die Kombi ist so ungewöhnlich wie verheißungsvoll und spannend zugleich. „Chanson goes Gypsy“, so lautete das Motto des Duos Christine Schmid und Gaetano Siino bei ihrem Gastspiel im Maulburger Dorfstübli. Als die beiden Künstler nach gut zwei Stunden und drei Zugaben mit den Klassikern „Volare“, „La Bamba“ und „Marina“ die Bühne verließen, waren Gäste wie Veranstalter im gut besuchten Dorfstübli restlos zufrieden.

Wie gut die beiden harmonierten, zeigten sie schon im „Opener“ „Tico Tico“. Während sie filigran wie virtuos über die Tasten ihres Akkordeons huscht, wieselt Siino förmlich über die Saiten seiner Gitarre. Es war indes nur der Vorgeschmack auf einen alles in allem fulminanten Abend, in dem gleich mehrere Genres bedient wurden: Chanson, Gypsy, Jazz, Flamenco, Musical und Oper-Operette. Und so wechselte der Abend zwischen den Stimmungslagen heiß und feurig, temperamentvoll und künstlerisch virtuos bis hin zu romantisch und anheimelnd, bisweilen verbunden mit Gänsehautfeeling, hin und her.

Immer wieder erlebten die Besucher die perfekte Zusammenführung der unterschiedlichen Klangwelten des Duos. Eine besondere Reminiszenz an den italienischen Gitarristen waren die Songs aus den Gegenden von Sizilien, Kalabrien und Napoli. Lustig, witzig und auch ein kleines bisschen frech wurde es bei Stücken, die von der Ankunft italienischer Einwanderer in den USA handelten. Das Duo zeigt sich zudem sehr experimentierfreudig. So gibt Siino den wahren Klangzauberer beim Versuch, mit seiner Gitarre Vogelstimmen wie die einer Lerche zu imitieren. Und es war ein perfekter Versuch.

Schließlich glänzt die Chanson-Diva Christine Schmid nicht nur mit einem Medley à la Edith Piaf, sondern mit Songs, die sie mit Texten aus der eigenen Feder ausstaffiert hat – und die allesamt auf der neuen CD „Paris – Berlin“ zu finden sind. Gewohnt kess, frech und ironisch nimmt sie sich da die Spezies Mann zur Brust im Song „Ich will ´nen Mann“, wobei sie aber bei der Ankündigung augenzwinkernd verriet: „Frauen sind schlimmer als Männer denken können.“ Letztlich serviert sie noch mit dem besinnlichen „Mach mir nen Platz“.

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