Wie gut die beiden harmonierten, zeigten sie schon im „Opener“ „Tico Tico“. Während sie filigran wie virtuos über die Tasten ihres Akkordeons huscht, wieselt Siino förmlich über die Saiten seiner Gitarre. Es war indes nur der Vorgeschmack auf einen alles in allem fulminanten Abend, in dem gleich mehrere Genres bedient wurden: Chanson, Gypsy, Jazz, Flamenco, Musical und Oper-Operette. Und so wechselte der Abend zwischen den Stimmungslagen heiß und feurig, temperamentvoll und künstlerisch virtuos bis hin zu romantisch und anheimelnd, bisweilen verbunden mit Gänsehautfeeling, hin und her.
Immer wieder erlebten die Besucher die perfekte Zusammenführung der unterschiedlichen Klangwelten des Duos. Eine besondere Reminiszenz an den italienischen Gitarristen waren die Songs aus den Gegenden von Sizilien, Kalabrien und Napoli. Lustig, witzig und auch ein kleines bisschen frech wurde es bei Stücken, die von der Ankunft italienischer Einwanderer in den USA handelten. Das Duo zeigt sich zudem sehr experimentierfreudig. So gibt Siino den wahren Klangzauberer beim Versuch, mit seiner Gitarre Vogelstimmen wie die einer Lerche zu imitieren. Und es war ein perfekter Versuch.