Steinen Exponierte Felsnase wird entschärft

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Ein Felskletterer räumt gesichert Büsche und lose Steine aus dem Steilhang an der Kreisstraße 6310 zwischen Kirchhausen und Hofen. Foto: Markgräfler Tagblatt

Sicherungsarbeiten an der Kreisstraße 6310

Steinen-Schlächtenhaus - Nach den Felsstürzen von Geschwend, Todtnau und Zell sind die Straßenmeistereien im Landkreis für heikle Stellen sensibilisiert.

Eine Fachfirma aus Würzburg mit versierten Felskletterern fährt in diesem Jahr in der Region von einer Baustelle zur nächsten, um lose Steine aus Steilhängen und Felswänden abzuräumen. Seit Wochenanfang sind die Spezialisten an der K 6310 zwischen Kirchhausen und Hofen beschäftigt.

„Uns ist eine Felsnase aufgefallen, als wir im Frühjahr Gehölzpflege durchgeführt haben“, berichtet Thomas Ühlin, Leiter der Straßenmeisterei Kandern. Am Montagnachmittag haben seine Leute die bei Motorradfahrern beliebte Kurvenstrecke gesperrt, um die Abräumer ungestört ans Werk gehen zu lassen.

Der Straßenmeister überlässt es den Experten zu beurteilen, wie die Felsnase, zwölf Meter oberhalb der Straße, „entschärft“ werden kann. „Es gibt zwei Möglichkeiten“, erklärt Ühlin. „Wenn der Fels noch einigermaßen stabil steht, kann er mit Drahtseilen nach hinten verankert werden.“ Falls er bröckele oder wackelig stehe, müsse er eventuell ganz abgetragen werden.

Mit solchen Arbeiten und mit den Eigenarten des Gesteins in der Region sind die Königl-Mitarbeiter inzwischen bestens vertraut. Im Kleinen Wiesental zwischen Wieslet und Niedertegernau haben sie eine größere Felswand gesäubert und ließen dabei tonnenschwere Gesteinsbrocken kontrolliert auf die mit Dämmmatten geschützte Fahrbahn stürzen. Im Vergleich dazu sind die Felsen von Hofen ein eher kleiner Auftrag. Gleich neben der verdächtigen Felsnase liegt noch ein alter Steinbruch, der bei dieser Gelegenheit gleich mit unter die Lupe genommen wird.

Königl hat sich den Großauftrag gesichert, in den Landkreisen Waldshut und Lörrach in der Vertikalen an Landstraßen nach dem Rechten zu sehen. Damit ist das Kletterteam das ganze Jahr gut beschäftigt. Nach Hofen kamen die Männer direkt aus dem Wehratal. „Und da geht es nach der Maßnahme hier auch wieder hin“, berichtet der Bauleiter Martin Hofmann. Denn im Wehratal gebe es noch viel zu tun.

Die exponierte Felsnase direkt an der K 6310 hält Hofmann auf den ersten Blick für beherrschbar. Er könne sich gut vorstellen, dass man den ausgesetzten Block nach hinten versichern und abspannen könne. Und genau für solche Arbeiten habe die Fachfirma den Großauftrag im gesamten Kreis auch übertragen bekommen.  „Sicherungen und Fangzäune, Schutznetze und Umgurtungen, das ist unser Job“, erklärt Hofmann und ist schon ganz in seinem Element. Derweil hängen bereits zwei seiner Kollegen gesichert am Seil, brechen lose Steine aus dem Fels und sägen krüppelige Bäume ab. „Bis jetzt ist noch nichts passiert“, antwortet der Spezialist auf die Frage nach der Unfallhäufigkeit.

Die Straßenmeisterei hat offiziell eine Sperrung der Straße für zwei volle Wochen einkalkuliert. „Lieber eine zu lange Sperrung ankündigen und früher öffnen als länger als ankündigt schließen müssen“, lautet die Devise von Thomas Ühlin. Wegen der Felssicherungsarbeiten ist die Kreisstraße 6310 zwischen Hofen und Kirchhausen noch bis voraussichtlich 25. Juni für sämtlichen Durchgangsverkehr voll gesperrt.

Die Sperrung befindet sich nördlich des Ortsausgangs von Hofen bis zur Abzweigung der Kreisstraße 6309 bei Kirchhausen. Die Umleitung erfolgt über Schlächtenhaus, Scheideck und Endenburg nach Kirchhausen sowie umgekehrt. Auch die Buslinie 7305 verkehrt aufgrund der Sperrung ab Hofen über Schlächtenhaus, Platzhof, Scheideck und Endenburg nach Kirchhausen und ebenso wieder zurück.

Die Haltestellen Hofen (Pflug und Im Steinenberg) entfallen und werden nicht bedient. Die Ersatzhaltestelle ist bei der Kirche in Hofen.

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