Steinen Flächendeckend Tempo 30

Markgräfler Tagblatt
Die Eisenbahnstraße in Steinen. Foto: Harald Pflüger Foto: Markgräfler Tagblatt

Verkehr: Interessengemeinschaft „Steinen im Wandel“ holt Mitstreiter ins Boot

Unter dem Dach von „Steinen im Wandel“ soll mit einer weiteren kleinen Aktion der Wandel Steinens hin zu einer lebens- und liebenswerten, sicheren und attraktiven Gemeinde vorangetrieben werden.

Steinen (hjh). „Flächendeckend Tempo 30“ hat sich die Interessengemeinschaft um Christine Ableidinger-Günther auf die Fahne geschrieben. Und um der Forderung, die am Samstag mit dem Start einer Unterschriftenaktion auf dem Neukauf-Parkplatz spruchreif zu werden beginnt, den nötigen Nachdruck zu verleihen, wurden die übrigen Kämpen für ein etwas anderes Steinen kurzerhand mit ins Boot geholt: Der Gewerbeverein, die IGs Sonnenrain, Ortskern, Wiesenstraße und Velo ziehen in dieser Sache vorerst bis zum Jahresende an einem Strang

Allen sei klar, dass angesichts anstehender Planungen im Zusammenhang mit dem Zentralklinikum wenig Spielraum bleibt für große Projekte, erklärte Christine Ableidinger-Günther im Pressegespräch am Dienstag im Schulzentrum. Aber: „Da der Ortskern an der bestehenden Verkehrssituation extrem leidet, ist als erste, schnell durchführbare Maßnahme die Tempo-30-Regelung für den gesamten Ort und alle Ortsteile durchführbar und sinnvoll.“

Mehr Sicherheit

Erwiesenermaßen werde der Lärmpegel und der Schadstoffauswurf deutlich gesenkt. Gleichzeitig werde die Temporeduzierung für erheblich mehr Sicherheit auf den Schulwegen und auf den Wegen in die Kindergärten sowie zu den Sportstätten sorgen. Nach Meinung der Initiatoren der Unterschriftenaktion, die zunächst bis Ende Dezember laufen soll, ist die früher übliche Ablehnung solcher Projekte auf Land- und Kreisstraßen keineswegs mehr zeitgemäß. Beispiele dafür, dass generelle Temporeglungen in Kommunen machbar sind, gebe es deutschlandweit und auch in der hiesigen Region genügend. „Ausreden der Behörden ziehen also nicht mehr“, hieß es in der Runde, die nun auf möglichst viele Unterschriften hofft.

Beispiel Paris

Am Beispiel von Paris wurde deutlich gemacht, dass die dortige Geschwindigkeitsbegrenzung sogar Vorteile brachte: „Bevor in der französischen Hauptstadt Tempo 30 eingeführt wurde, lag die gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit bei 15 Stundenkilometer. Seit der Einführung hat sich diese Durchschnittsgeschwindigkeit auf 19 Stundenkilometer erhöht.“ Ganz zu schweigen davon, dass das Fahren in Zonen mit Tempo 30 entspannter, sicherer und umweltverträglicher über die Bühne geht und dass auch das Einkaufen wesentlich mehr Spaß machen kann, wie die Vertreter des Gewerbevereins betonten.

Die Initiatoren wissen natürlich, dass es nicht viele Themen gibt, die so kontrovers wie Geschwindigkeitsbegrenzungen diskutiert werden. „Wir können auch scheitern“, sagen sie. Sie möchten auch keine Meinungsumfragen pro und kontra durchführen. Und ihnen ist bewusst, dass sie „mit Tempo 30 die drängendsten und dringendsten Verkehrsprobleme Steinens nicht lösen können“.

Stimmungsbild

Trotzdem wollen sie aktiv werden. Sie erwarten ein aussagekräftiges Stimmungsbild, mit dem sich der Bürgermeister und die Gemeinderäte, die derzeit mit einem bereits vorliegenden Antrag lediglich ein paar Bereiche für Tempo 30 im Visier haben, vor den Karren spannen lassen. Und sie sind davon überzeugt, dass ihre Aktion bei allen Unwägbarkeiten ein Schritt in die richtige Richtung ist, wenn man die Zukunft Steinens im Auge behält.

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