Steinen Für neue Realschule gut aufgestellt

Markgräfler Tagblatt
„Weitsicht zeigen“: (von links) Konrektor Jörg Nägelin, Lehrerin Dagmar Witt, bildungspolitische Grünen-Sprecherin Sandra Boser, Rektor Stefan Royl und Grünen-Landtagsabgeordneter Josha Frey. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Bildung: Grünen-Landtagsabgeordnete zu Besuch im Meret-Oppenheim-Schulzentrum in Steinen

Grünen-Landtagsabgeordneter Josha Frey besuchte zusammen mit Sandra Boser, bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, das Meret-Oppenheim-Schulzentrum.

Steinen. Bei einem Austausch mit Rektor Stefan Royl, Konrektor Jörg Nägelin und Lehrerin Dagmar Witt wurden aktuelle Entwicklungen angesprochen.

Mit der Schulgesetzänderung 2017 sei es an Realschulen möglich, zwei unterschiedliche Abschlüsse zu erlangen: den Realschulabschluss am Ende der Klasse zehn, der Übergänge zum Beispiel in die beruflichen Gymnasien oder berufliche Ausbildung anbahnt, oder einen Hauptschulabschluss am Ende der neunten Klasse, der in einer Ausbildung oder weiteren berufsschulischen Ausbildungen mündet, heißt es in einer Pressemitteilung Freys.

Es sei vorgesehen, dass sich in den ersten beiden Jahren der Sekundarstufe Schüler orientieren können, welche der beiden Abschlüsse der richtige für sie ist und daher auf zwei unterschiedlichen Niveaus unterrichtet werden könne.

Die Abgeordneten freuten sich zu hören, dass das Schulzentrum, an dem schon immer mehrere Schulformen parallel umgesetzt wurden, grundsätzlich für die „neue“ Realschule gut aufgestellt ist. Die Schule musste jedoch in der Umsetzung einen Weg finden, die ausgeprägte Heterogenität der Schulart, in der sowohl Schüler mit einer Gymnasial-, Real- als auch Hauptschulempfehlung ihren Platz finden, zu lenken.

Um allen Schülern in den ersten zwei Schuljahren Raum für eine gute Orientierung zu geben, setzte man an der Meret-Oppenheim-Realschule auf ein qualifiziertes Fachlehrerprinzip in Teilungsstunden, wie Dagmar Witt berichtete: Zwei Fachlehrer unterrichten versetzt jeweils nur die Hälfte der Schulklasse, so dass die Lehrperson für den einzelnen Schüler mehr Zeit hat. Damit könne rund ein Viertel der Schulstunden in Kleingruppen geleistet werden.

Rektor Stefan Royl ist es außerdem wichtig, Schüler, die mehr Zeit in ihrer Entwicklung brauchen und bei denen sich schon früh andeutet, dass ein Hauptschulabschluss wahrscheinlich ist, frühzeitig zu beraten. Hier wäre es gut, Ressourcen aus Projekten des alten Bildungsplans in mehr Fachunterricht in der Orientierungsstufe umzuwidmen.

Sandra Boser nahm diese Anregung gerne auf: „Es ist wichtig, sich nach Einführungen von Neuerungen die Entwicklungen anzuschauen und gegebenenfalls nachzujustieren. Wir sehen, dass hier zum Wohle der Schülerinnen und Schüler Handlungsbedarf besteht.“

Für eine gute Umsetzung der beiden Abschlussmöglichkeiten in der Realschule brauche es jedoch auch Verlässlichkeit und Ruhe in der Schullandschaft und vor allem große Standorte mit verlässlicher Personalversorgung. Nur so könne man bei einer Vierzügigkeit ab Klasse sieben sicher einplanen, dass sich eine Klasse gezielt auf den Hauptschulabschluss vorbereiten könne, ergänzte Konrektor Nägelin. Daher hoffe man auf eine baldige Klarheit der aktuellen Debatten rund um die Schulentwicklung im Großraum Lörrach. Schulentwicklung brauche Weitsicht mit Blick auf das Wohl der Schüler. Steinen sei mit der guten Instantsetzung des Meret-Oppenheim-Schulzentrums mit gutem Beispiel vorangegangen und für künftige Herausforderungen gut aufgestellt, so Frey.

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