Den Sachstand zum Bauabschnitt II – Verlegung der L138, Beseitigung Bahnübergang Steinen, Kreisverkehrsplatz Steinen – stellte Christoph Thiele vom Regierungspräsidium Freiburg vor. Die Verlegung der L 138 ist notwendig, um die Trinkwasserversorgung von Lörrach, Brombach und Hauingen zu sichern. Heute verläuft die L 138 quer durch das bestehende Wasserschutzgebiet. Die L 138 wird im Bogen um das geplante Gelände herumgeführt und dann provisorisch an einen neuen Kreisel geführt. Von dort wird die L 138 weiter entlang der Bahnlinie bis nach Steinen geführt. In der ersten Phase führt die L138 bis zum Ortseingang Steinen. Bevor über die Weiterführung der L 138 durch den Dorfkern Steinen entschieden wird, soll eine Verkehrsuntersuchung (Verkehrszählung) durchgeführt werden, die aber bis jetzt noch nicht abgeschlossen werden konnte. Um die Beseitigung des Bahnübergangs Steinen Bahnhof zu ermöglichen, soll es eine neue Verknüpfung der L 138 mit der L 135 geben. Schon 1995 war geplant gewesen, die L135 nicht durch den Dorfkern zu leiten, sondern die Straße am Dorf vorbei und über die Rotzlerstraße zur L138 und mit einer neuen Bahnquerung in Höhe Höllstein so zur B 317 zu führen, dass kein Bahnübergang am Bahnhof Steinen mehr notwendig ist.
Eine besondere Schwierigkeit stellt der Kreisverkehrsplatz Steinen dar. Christoph Thiele ging kurz auf die übergreifende Bedeutung der B 317 ein.
Laut Bundesverkehrswegeplan ist die B 317 die wichtigste Verbindung im deutschen Südwesten. Dabei kommt dem Kreisverkehrsplatz (Kreisel) in Steinen eine besondere Bedeutung zu. Mit der weitergehenden Planung zum vierspurigen Ausbau der B 317 und der Beseitigung des Bahnübergangs beim Bahnhof Steinen soll der Kreisel in Steinen entschärft werden. Es ist geplant, die L 138 über die neue Ortsumfahrung Steinen-Ost an die B 317 anzuschließen.
Diese Präsentation rief die meisten Fragen bei den Zuhörern hervor. Eine Bürgerin wollte wissen, ob bei der Ortsumfahrung Steinen-Ost berücksichtigt worden sei, dass der neue Verlauf der L 135 durch ein Wohngebiet mit Schule führt. Der Vorschlag, den Steinener Kreisel zu untertunneln, wurde nicht aufgenommen, da die Planung dieses Bereiches abgeschossen sei. Kritik gab es auch, weil die Verkehrszählung noch nicht abgeschlossen wurde. Christoph Thiele gab an, dass sich die Belange geändert haben. Das habe die Verkehrszählung verzögert.
Bauabschnitt III
Johannes Brandsch sagte zu Beginn seiner Ausführungen, dass man sich bei dem dritten Bauabschnitt – Planung Steinen-Maulburg – nicht im Bereich der konkreten Planung sondern der Ideensammlung befinde. Für den Bereich Steinen-Maulburg hat Rapp Regioplan zwei Masterarbeiten an die Hochschule Konstanz vergeben.
Eine Arbeit befasst sich mit der Verbindung zwischen Steinen und Maulburg. Die Rotzlerstraße könnte nach Osten weitergeführt und in Höhe des bestehenden Bahnübergangs oder der Teichmatt mit Maulburg verbunden werden.
Die zweite Masterarbeit fragt nach einer guten Anbindung des Gewerbegebiets Maulburg-West an die B 317. Besonders problematisch ist die Situation für aus Maulburg kommende Autofahrer beim heutigen Knoten Höllstein, wenn sie nach links Richtung Lörrach einbiegen wollen. Eine provisorische Lösung könnte darin bestehen, aus Maulburg die bestehende Straße zu nutzen, die unter der B 317 durch führt und sie über eine Einfädelspur sowohl in Richtung Lörrach als auch Schopfheim zu führen. Beim vierspurigen Ausbau der B 317 wäre ein neuer Knoten Steinen/Maulburg vorzusehen, der kurz vor dem Ortseingang Höllstein liegen sollte.
Fragen
DasGewerbegebiet Maulburg-West löste Fragen aus. Eine Bürgerin monierte, dass die Umgehungs-Trasse Höllstein durch ein Wasserschutzgebiet und ein beliebtes Naherholungsgebiet führe. Johannes Brandsch wiegelte ab. Die vorgelegten Vorschläge seien nur Entwürfe für die Masterarbeit. Es sei noch völlig unsicher, ob sie in der vorgelegten Form realisiert werden könnten.
Die Planung des Gewerbegebiets Maulburg-West führte zu konkreten Fragen an die Bürgermeister von Steinen (Gunther Braun) und Maulburg (Jürgen Multner). „Es ist viel von Gewerbegebieten die Rede. Was tun die Gemeinden, um neue Wohngebiete zu schaffen?“, wollte ein Bürger wissen
Gunther Braun wies darauf hin, dass die Gemeinde sich sehr wohl um zusätzlichen Wohnraum kümmere. „Im Bereich alte Weberei entwickeln wir im Augenblick ein neues Wohngebiet, in dem wir auch mit Priorität bezahlbaren Wohnraum schaffen werden“, so der Bürgermeister.
Für Maulburg ging Jürgen Multner auf die Dimensionierung des Gewerbegebiets West ein. „Das Gebiet wirkt mit 30 Hektar sehr groß. Für gewerbliche Nutzung sind aber bisher nur 18 Hektar vorgesehen. Wir wollen uns in unserer Gemeinde Reserven für weiteres Wachstum vorhalten. Bei der Schaffung neuen Wohnraums sind wir auch auf die Mitwirkung der entsprechenden Grundstückseigentümer angewiesen“, so Jürgen Multner.