Steinen Gelb und schön wie

Markgräfler Tagblatt

Biogasanlagen-Betreiber nutzt Durchwachsene Silphie zur Energiegewinnung

Von weitem erinnert sie an eine Sonnenblume, gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler und blüht zwischen Juni und September gelb und schön: Die Rede ist von der Durchwachsenen Silphie.

Von Harald Pflüger

Steinen-Hägelberg. Wer von Steinen den Berg hoch fährt nach Hägelberg, der sieht vor dem Ortseingang ein gelb blühendes Feld. Landwirtschaftsmeister Hanspeter Glaser hat zwei Felder mit der aus Nordamerika stammenden Pflanze angelegt, eines mit 7000 und eines mit 4000 Quadratmetern Fläche. Und das aus gutem Grund. Hanspeter Glaser betreibt mit Sohn Michael Glaser vor den Toren Hägelbergs eine Biogasanlage - und die Durchwachsene Silphie ist laut Hanspeter Glaser eine leistungsfähige Energiepflanze und damit wie geschaffen für die Produktion von „Grüner Energie“.

Die „Grüne Energie“ produzieren Hanspeter und Michael Glaser in ihrer Biogasanlage durch Vergärung von Biomasse. 300 Kilowattstunden elektrische Leistung liefert die Anlage, 2,5 Kilowattstunden Strom fürs öffentiche Netz und 2,5 Millionen Kilowattstunden Wärme fürs Hägelberger Wärmenetz.

Betrieben werden können Biogasanlagen unter anderem mit Gülle von Rindern und Schweinen, Pferde- und Rindermist, Ganzpflanzensilage aus Gerste und Roggen sowie Silomais.

Als Alternative zu Mais verwendet Hanspeter Glaser seit jüngster Zeit die Durchwachsene Silphie als erneuerbare Energiequelle. Hanspeter Glaser gehört damit zu den wenigen Landwirten in der Region, die diese aus Nordamerika stammende Pflanze anpflanzen und nutzen.

Im ersten Jahr wächst die Durchwachsene Silphie – Hanspeter Glaser verwendet für seine Biogasanlage die sogenannte Donau-Silphie – nur kniehoch, weshalb die Pflanze als Untersaat in Mai gesät wird. So lässt sich das erste Silphien-Jahr ohne Ernteausfall überbrücken. Ausgereift wird die Pflanze bis zu dreieinhalb Meter hoch, heißt es beim Hersteller.

Vorteile hat die Donau-Sliphie für Hanspeter Glaser überdies. Die Pflanze wächst so dicht, dass kein Unkrautvernichter benötigt wird, weil zwischendurch „nichts hochkommt“, und sie benötigt wenig Aufwand: Ein Jahr Arbeit, mehr braucht die genügsame Energiepflanze nicht.

Hanspeter Glaser hat die Durchwachsene Silphie überzeugt, weil sie - so wirbt der Vertreiber – Ökostrom aus Pflanzen liefert, Kohlendioxid durch Humusaufbau bindet und überdies Bienen und anderen Insekten Nahrung bietet. Die Durchwachsene Silphie gilt nämlich als gute Bienenweide, weil eben auf Pflanzenschutzmittel verzichtet werden kann. Und sie blüht von Juni bis September und damit in einer Zeit, in der Honigbienen nicht mehr allzu viel Nektar finden. Die jährlichen Honigerträge können mehr als 150 Kilogramm je Hektar betragen.

Die Durchwachsene Silphie ist vor allem aufgrund ihrer Anpassung an trockene Standorte interessant, da sie laut Hanspeter Glaser anders als etwa Mais ihre Feuchtigkeit auch aus den Blattbechern beziehen kann. Zudem zeichnet sie sich durch eine hohe Biomasse und eine hohe Biogasausbeute aus, die mit Energiemais vergleichbar ist. So produziert die Durchwachsene Silphie laut Wikipedia im Anbau ab dem zweiten Jahr zwischen 13 und 20 Tonnen Biomasse pro Hektar Anbaufläche.

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