Steinen-Hägelberg „Energie aus Bürgerhand“: Wärme wird in Hägelberg teurer

Christoph Schennen
Ehrenvorsitzender Jürgen Rösch, der zukünftige Geschäftsführer Stefan Ruotolo, die neue Aufsichtsrätin Pia Foniqi sowie der Aufsichtratsvorsitzende Gunther Braun (von links) Foto: Christoph Schennen

Zum 1. August über- nimmt Stefan Ruotolo die Geschäftsführung der Genossenschaft „Energie aus Bürgerhand“.

In den Aufsichtsrat wurden drei Frauen gewählt, Jürgen Rösch ist nun Ehrenvorsitzender.

Die Preisentwicklung

Die Generalversammlung der Hägelberger Genossenschaft „Energie aus Bürgerhand“ (EABH) hat am Mittwoch mehrheitlich beschlossen, den Wärmepreis zum 1. Januar 2025 um zwölf Prozent zu erhöhen. Aufsichtsratsvorsitzender Gunther Braun begründete diese Anpassung mit gestiegenen Personal- und Materialkosten.

Vorstandsvorsitzender Manfred Ruf wies darauf hin, dass trotz Erhöhung der Wärmepreis bei der EABH im Vergleich mit anderen Anbietern wesentlich niedriger sei.

Der Preisvergleich

Wer 2025 genau 20 000 kwh Wärme beziehe, zahle bei der EABH 3286 Euro. Zum Vergleich: Bei der SWS Bad Säckingen zahle der Bürger für die gleiche Wärmemenge nach Angaben von Ruf 3663 Euro, bei der EWS Steinen 3709 Euro. Hinzu komme, dass – ausgenommen beispielsweise der Pumpe, die die eigene Heizung versorgt – die Anlagentechnik (unter anderem die Übergabestation) von der Genossenschaft gestellt wird.

Jürgen Rösch merkte an, dass die Bevölkerung im Dorf erkannt habe, dass das Heizen mit regenerativ erzeugter Wärme Vorteile biete. „Fossile Energieträger sind teurer geworden und werden zukünftig weiter steigen.“

Das Nahwärmenetz wird ständig erweitert. Ende 2023 hatte die EABH 165 Kunden, dazu zählen auch 13 Neukunden. Für 2024 sind weitere Anschlüsse (Neubauten und Austausch alter Heizanlagen) geplant. Für das Geschäftsjahr 2024 strebt die Genossenschaft einen positiven Jahresabschluss an.

Die Wahlen

Stefan Ruotolo, bisher Mini-Jobber bei der EABH, bekommt eine Vollzeitstelle und wird zum 1. August Geschäftsführer der EABH. Die Genossenschaftsversammlung wählte Pia Foniqi, Celik Burcin und Silke Gottschalch in den Aufsichtsrat. Foniqi wurde einstimmig, Burcin bei vier Enthaltungen und Gottschalch bei sieben Enthaltungen in das Gremium gewählt.

Jürgen Rösch, Mann der ersten Stunde, zieht sich aus dem Aufsichtsrat zurück und wurde von Gunther Braun zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Verabschiedet wurde auch Marlen Falkenberg, die seit dem 2. Mai 2016 bis jetzt als Verwaltungsassistentin und „Chefin im Hintergrund“ gewirkt hat. Sie scheidet Ende des Monats aus. Eine neue Mini-Jobberin bei der EABH arbeitet als Verwaltungsassistenz.

Der Jahresabschluss 2023

Die Genossenschaftsversammlung entschied auch, eine Dividende von zwei Prozent auf das Geschäftsguthaben vom 31. Dezember 2023 an die Genossen auszuschütten.

Aufsichtsrat Holger Meier stellte das Prüfungsergebnis des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands vor. Darin heißt es: „Die Genossenschaft hat im Geschäftsjahr 2023 Erträge durch Wärmelieferungen in Höhe von 348 000 Euro erwirtschaftet. Daneben wurde aus der Einspeisung des von der PV-Anlage erzeugten Stroms ein Ertrag von 4000 Euro generiert.“

Die Generalversammlung stellte anschließend den Jahresabschluss 2023 mit einer Bilanzsumme von rund 2,86 Millionen Euro und einem Jahresüberschuss in Höhe von 104844 Euro (2023 war es 73 000 Euro) fest. Sie genehmigte auch die Verwendung des Jahresergebnisses 2023. Jeweils 30 000 Euro fließen in die gesetzliche Rücklage und in andere Ergebnisrücklagen. Die Dividendenausschüttung beträgt 4950 Euro.

Der Ausblick

Braun blickte dann noch auf zukünftige Projekte voraus. Zu ihnen zählt die neue Halle, in der in ein paar Jahren neue Anlagentechnik zur Wärmeerzeugung aufgebaut werden solle. Welche Technik das sein werde sei noch offen. Dort sollen zunächst die Aschesäcke, Anlagenteile und Gerätschaften gelagert werden.

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