Steinen Herstellungsprozesse revolutioniert

Markgräfler Tagblatt
Der Unternehmer und Ehrendoktor Herbert Hüttlin wird heute 75 Jahre alt. Foto: Ralph Lacher Foto: Markgräfler Tagblatt

Jubilar: Der Steinener Unternehmer Herbert Hüttlin feiert seinen 75. Geburtstag

Er ist einer der wenigen Steinener, der sich im Internetportal Wikipedia finden lässt: Herbert Hüttlin. Heute feiert der Unternehmer seinen 75. Geburtstag.

Steinen (os). Geboren wurde Herbert Hüttlin am 1. September 1943 in Steinen. Der Vater war kaufmännischer Angestellter beim traditionsreichen Steinener Seilwindenhersteller Rotzler. Bei Besuchen am Arbeitsplatz des Vaters sei wohl die Liebe zum Maschinenbau gewachsen, erzählt der Unternehmer. Es habe ihn immer in die Maschinenhalle gezogen – und so war es nur konsequent, dass er Maschinenbau studierte.

Mit 27 erste Firma

Schon bald darauf gründete der 27-jährige Hüttlin in seinem Heimatort die erste eigene Firma, ein Ingenieurbüro. Das würde man heute als Start-up-Unternehmen bezeichnen. Der Jubilar konstruierte und plante für Industriekunden in der ganzen - damals westlichen - Welt Anlagen, mit denen etwa Saatgut, Dragees und Tabletten beschichtet werden. Einige seiner Neuerungen revolutionierten ganze Herstellungsprozesse, erzählt Hüttlin nicht ohne Stolz im Zusammenhang mit seinem Unternehmen Hüttlin Coatingtechnik. Die Firma verkaufte er Mitte der 1990er Jahre. Heute befindet sie sich in Schopfheim und ist Teil des Bosch-Konzerns.

Statue in China

Bereits vor einem Vierteljahrhundert erkannte der ausgebildete Strömungstechniker die Chancen des chinesischen Marktes und war in einer nun zunehmend globalisierten Welt erneut Vorreiter, dieses Mal in Sachen Standort. Nach dem Verkauf des Unternehmens gründete Hüttlin in Steinen die Firma Innojet. Vor einigen Jahren verkaufte er Innojet an die Romaco-Gruppe, seit 2017 gehört diese zum chinesischen Truking-Konzern.

Der Steinener Unternehmer blieb aber im Betrieb, brachte sein Wissen und seine Erfahrung in der Entwicklung pharmazeutisch-technischer Anlagen ein und ist weiterhin in beratender Funktion tätig. Die Arbeit Hüttlins würdigte der Konzernchef kürzlich auf beeindruckende Weise: Am Stammsitz des Truking-Konzerns in China gibt es nicht nur eine bronzene, überlebensgroße Statue von Herbert Hüttlin, sondern auch eine nach ihm benannte Straße.

Hüttlin-Kugelmotor

Schon vor 20 Jahren hatte Hüttlin mit seiner zweiten technischen Leidenschaft, der Motorenentwicklung, begonnen und gemeinsam mit Schweizer Geschäftsfreunden die Innomot AG gegründet, die sich dem Hüttlin-Kugelmotor verschrieben hat. Für seine Lebensleistung im Bereich der pharmazeutischen Technologie wurden ihm im Laufe seines Wirkens hohe Ehrungen und Auszeichnungen zuteil, unter anderem die Ehrendoktorwürde. Jahrelang arbeitete er eng mit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in der pharmazeutische Technologie und Biopharmazie und anderen internationalen Lehrstühlen zusammen. Mehr als 150 Patente hat der Jubilar angemeldet.

Gesellschaftlich engagiert hat sich Herbert Hüttlin mit seiner Ehefrau Monika vor allem im sozialen Bereich. Seit Jahrzehnten sind beide Mitglied in der Arbeiterwohlfahrt, Herbert Hüttlin war sechs Jahre lang auch deren Vorsitzender. Ganz wichtig ist ihm die Verankerung in seiner Heimatgemeinde. „Steinen ist mein Zuhause“, so Hüttlin. Seit über 50 Jahren glücklich verheiratet, ist der Vater zweier Kinder – der Sohn lebt als Unternehmer in Shanghai, die Tochter in Hägelberg, der Schwiegersohn Christian Ott unterstützt Hüttlin bei Innomot – auch Großvater von vier Enkeln. Zu den Hobbys gehört zum einen der Garten, zum anderen ist der Autoliebhaber gerne mit automobilen Klassikern unterwegs.

Nur noch halbtags

Und was hat sich der Jubilar vorgenommen für die nächsten Jahre? „In zehn Jahren will ich nur noch halbtags arbeiten, sieben, acht Stunden pro Tag“, sagt Herbert Hüttlin mit einem Schmunzeln. Doch zuerst wird gefeiert - mit Ehefrau Monika in der Stadt der Liebe, in Paris.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading