Steinen „Hier hat alles von Anfang an gepasst“

Hans-Jürgen Hege
Susann Pflüger-König, Viktoria Kropp geborene Pflüger, Tobias und Ursula Dietrich und Martina Hochstein (Scheuermann Immobilien). Foto: Hans-Jürgen Hege

Gasthäuser: Das Ehepaar Dietrich will den „Ochsen“ in Steinen im März neu eröffnen

Steinen - Land in Sicht: Das über 300 Jahre alte Gasthaus „Ochsen“ eröffnet am 3. März neu. Mit Tobias und Ursula Dietrich am Ruder nimmt die traditionsreiche Gastwirtschaft, die einst Simon Pflüger im Zentrum Steinens, Ecke Kirchstraße und Lörracher Straße, aufbaute, wieder Fahrt auf.

Viktoria Kropp, eine geborene Pflüger, und Susann Pflüger-König haben ihr Elternhaus an das junge, frisch vermählte Paar neu verpachtet. Der gelernte Koch (31 Jahre alt), der sich erste Sporen unter anderem in Schweizer Hotelküchen verdient hat, seine Frau, die Tourismus-Management studierte und bei einem Praktikum in der Gastronomie gemerkt hat, „dass das mein Ding ist“, wollen „das alte Haus mit neuem Leben füllen.“

Zum guten Gelingen dieses Vorsatzes tragen wohl nicht zuletzt die beiden Jungs mit ihren viereinhalb und eineinhalb Jahren bei, die sich wie ihre Eltern in Steinen schon jetzt sichtbar wohlfühlen unter „offenen und herzlichen Menschen“, die sie hier inzwischen kennen gelernt haben und die sich doch unterscheiden von der „Anonymität“ im Raum Stuttgart.

Möglich gemacht hatte den Deal mit den Familien Kropp und König „Immobilien Management Scheuermann“. „Wir hatten viele Projekte angeschaut, größere und kleinere“, erzählte Ursula Dietrich beim Pressegespräch und bekannte freimütig: „Hier hat alles gleich von Beginn an gepasst. Man spürt das, wenn das Herz direkt anfängt, zu pochen.“

Reibungslos habe man sich auf Anhieb mit den Verpächtern verstanden. Aktuell wird das Gasthaus umgebaut. Der alte Vertrag läuft zum Jahresende aus, das Restaurant ist aber schon jetzt wegen der Pandemie geschlossen. „Für einen Neuanfang könnten die Umstände perfekt geeignet sein“, glaubt Tobias Dietrich, der kulinarisch auf Bio in seiner Küche setzt, in der deutsche und internationale Speisen auf klar bürgerlichem Niveau brutzeln werden.

Auf „gehobenerem Niveau gepflegt essen“ zu gehen wird an den Wochenenden möglich sein, versichert der Koch, der seine Lieferanten in der Region gesucht und – wie im Falle des „Hof Dinkelberg“ oder bei Winzergenossenschaften – bereits gefunden hat. „Umweltbewusste Nachhaltigkeit ist ein großes Anliegen von uns“, sagt das Pächterpaar, das verspricht, dass sich nicht nur in der Küche, sondern auch in der Gaststube „einiges ändern“ wird.

„Wir werden Ursprüngliches zurückholen, uns dabei aber aufs Wesentliche konzentrieren“, versichern sie und kündigen an, dass sie beispielsweise den fast schon vergessenen urigen Innenhof der Wirtschaft, in der zehn Gästezimmer zur Verfügung stehen, zugänglich machen werden. „Die Neugierde an dem, was hier passiert, ist sehr groß. Die Menschen sind an der Zukunft dieses schönen alten Hauses mit großer Tradition und spannender Geschichte sehr interessiert. Und wir haben nicht vor, diese Geschichte zu verstecken“, sind sich Ursula und Tobias Dietrich einig.

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