Hygienisch bedenklich sind aus Sicht des Gesundheitsamtes vor allem zwei Punkte: Zum einen sind die Behälterkammern undicht, was sich unter anderem an Stockflecken im Inneren zeigt. Zum anderen verfügt der Behälter über eine direkte Belüftung ohne weitere Filter und Schutzmechanismen – „das geht nach heutigem Stand gar nicht“, stellte Ganter klar. Um den Hochbehälter dicht zu bekommen, sollen die beiden Behälterkammern mit einer Innenhaut aus Polyethylen (PE) komplett ausgekleidet werden – eine Technik, die auch bei den beiden neuen Hochbehältern in Kirchhausen und Hofen zum Einsatz kommt. Langzeiterfahrung gebe es mit dem Material nicht, räumte Ganter auf Nachfrage von Norbert Götz ein, schließlich ist es erst seit rund Jahren im Einsatz. In dieser Zeit aber habe es sich zum anerkannten Stand der Technik gemausert – im Unterschied zu der mineralischen Beschichtung, die bei der letzten Sanierung vor gut zehn Jahren aufgebracht wurde: „Das hat definitiv nicht funktioniert“; schon in der Anfangszeit musste umfangreich nachgebessert werden, hatte der Wassermeister berichtet. Claudia Fischer von der Gemeinschaft erkundigte sich danach, ob ausgeschlossen sei, dass das PE Weichmacher ins Wasser abgebe. „Ich sage mal: Nein“, antwortete Ganter, räumte aber ein, dass es hier durchaus breite Diskussionen gebe. Grundsätzlich sei es nun mal so dass sich PE durchgesetzt habe – „auch bei ihnen im Ort“: Wenn man hier eine Problematik sehe, dann müsste sich die Diskussion eher um Wasserleitungen drehen, die bei der Wasserversorgung doch einen viel größeren Anteil hätten als die Hochbehälter. Als weitere Mängel am Hochbehälter führte Ganter unter anderem die Hydraulik, die rostgefährdete Stahltreppe („Stahl hat da nichts suchen“) und die Glassteintrennwände im Inneren des Behälters an: Die ließen zu viel Licht ans Wasser, was wiederum die Verkeimung fördern könne. Aus ästhetischen Gründen empfahl Ganter einen neuen Anstrich – schließlich stehe der Hochbehälter an einem „tollen Fleckchen Erde“.
Außerdem muss der Hochbehälter aus Sicherheitsgründen eingezäunt werden. Geplant ist ein zwei Meter hoher „Doppelsteckzaun“.