Steinen-Höllstein Pläne für Großkino in Steinen werden kleiner

Uwe Thomes
Auf der Gewerbefläche in Höllstein soll das Großkino mit Erlebnischarakter bebaut werden: Der Investor ist derselbe wie beim Lörracher Cineplex-Kino. Foto: Marco Fraune

Die Baukosten sind auf acht Millionen Euro angesetzt. Nun rechnet der Cineplex-Investor mit zehn Millionen. Gespräche mit den Banken stehen jedoch noch aus.

Der neue Kinokomplex „Auf den Grienern“ wird kommen, aber er wird später und er wird etwas anders kommen als geplant. Dies ist zusammengefasst die Aussage von Investor Matthias Schweikart, der auch das Cineplex in Lörrach betreibt.

Pläne in der Schublade

Eigentlich hätte jetzt der Bagger an der Gewerbestraße in Höllstein seine Arbeit aufnehmen sollen. Die Pläne für den Neubau, der weit mehr sein soll als reines Kino, liegen schon eine gefühlte Ewigkeit in der Schublade von Schweikart. Diese konnten erst nach Abklingen der Pandemie in den Status einer Umsetzung treten.

Steigende Kosten

Andere Unwägbarkeiten erschweren nun die Verwirklichung: Deutlich gestiegene Kosten, welche bekanntermaßen überall in Deutschland aktuell zu einer Reduktion der Bautätigkeiten führen, machen auch vor dem Kinobetreiber nicht halt. Die Baukosten, ursprünglich mit acht Millionen Euro angesetzt, würden sich bei Realisierung der bisherigen Pläne auf rund 12,5 Millionen erhöhen. Gründe dafür sind gestiegene Kosten für Material, Energie und Bankenfinanzierung. Dies zwang den Investor, seine Pläne grundlegend zu überdenken und diese kleiner zu konzipieren.

Modernste Technik

Nach wie vor sollen jedoch sieben Kinosäle entstehen – mit der Option, später zwei bis drei Säle anzubauen. Die Säle haben eine Kapazität von 80 und 250 Plätzen. Einer davon soll mit ICE-Technik (ICE steht hier für Immersive Cinema Experience), also mit Licht- und Klangeffekten an vielen Orten im Saal ausgestattet werden.

So sollte der Komplex aussehen. Foto: Visualisierung/HansskeArchitekten

Fraglich ist, ob ein Saal mit „4DX“-Technik ausgestattet sein wird – Schweikart hat diese Idee vor dem Hintergrund von notwendigen Kosteneinsparungen zurückgestellt, aber nicht aufgegeben. Zur Erklärung: bei „4DX“ können Zuschauer mit Wind-, Wasser- und Dufteffekten sowie vibrierenden Sitzen noch intensiver ins Filmgeschehen eintauchen. Ansonsten setzt er auf modernste Kinotechnik. Spezialisten, die aus Norddeutschland oder dem Osten der Republik kommen und mit denen er schon lange zusammenarbeitet, werden dies umsetzen. Das Architekturbüro ist dabei, den nun etwas kompakter ausfallenden Innenausbau neu zu überplanen.

Mit den Banken muss der Investor noch ein Gespräch führen, denn nun steht trotz Einsparungen ein Investitionsvolumen von rund zehn Millionen Euro im Raum. „Damit ist die Wirtschaftlichkeit des Unterfangens noch immer gegeben“, meint Schweikart und ergänzt: „Die Anzahl der Kinobesucher steigt“.

Großes Freizeitangebot

Festhalten will er an der Ergänzung des Kinokomplexes mit einer Indoorwelt für Kinder und Jugendliche mit Kletterwänden, Spielräumen und anderen Freizeitangeboten, sowie mit einem gastronomischen Bereich. In diesem sollen als Alternative zur üblichen Popcorn-Verpflegung einfache, aber frisch zubereitete Gerichte in guter Qualität, die kostengünstig sind, angeboten werden.

Rat begrüßte Kinokomplex

Der gesamte Kinokomplex, welcher in der ursprünglich geplanten Form auf die breite Zustimmung aller im Steinener Gemeinderat vertretenen Fraktionen stieß, soll nach Vorstellung Schweikarts einen neuen Freizeit- und Erlebniswert für die Bevölkerung im Wiesental schaffen. Durch zusätzliche Freizeitangebote und das Ansprechen spezieller Kino-Zielgruppen (neben dem Mainstream-Angebot sollen auch Arthouse- und Kinderfilme gezeigt werden) würden Kinobesucher aus der gesamten Region angelockt werden.

Mit eigener Bushalteste

Der Neubau erhält eine Bus-Haltestelle und Parkplätze werden mehr als ausreichend zur Verfügung stehen. Auch E-Ladestationen seien geplant. Anfang 2024 sollen Schilder an der zukünftigen Baustelle angebracht werden, der Baubeginn dürfte sich verzögern bis März oder April, und der Bau selbst (in Fertigbauweise) dürfte circa 14 Monate in Anspruch nehmen.

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