Steinen In Tasche gefangener Hund vorm Ertrinken gerettet

Anja Bertsch

Das Tier wurde in einer Tasche in der Wiese abgelegt  - und rechtzeitig gefunden. Obdach im Tierheim.

Steinen - Erschütternder Vorfall mit Happy End: In der „Wiese“ bei Steinen wurde am Samstag ein Hündchen gefunden - eingeschlossen in eine Transporttasche, abgelegt im Wasser. Der kleine Hund konnte gerettet werden und befindet es sich nun in der Obhut der Lörracher Tierheimes.  "Es geht ihm soweit gut", erklärt dessen Leitern Karola Kunze auf Anfrage unserer Zeitung..

Zum Rettungsteam wurde an diesem Samstag eine fünfköpfige Gruppe um Patrick Merck und Lucia Kiefer aus Zell: Sie war im Rahmen des „RhineCleanUp“ - einer bundesweiten Säuberungs-Aktion - unterwegs, um die Wiese bei Steinen von Unrat zu befreien. Direkt nach dem Start – etwa zwei-, dreihundert Meter hinterm Startpunkt beim Steinener Bahnhofin Richtung Lörrach - fiel der Gruppe die Tasche ins Auge:  „Wir haben die Tasche im Wasser dümpeln sehen, und bemerkt, dass da etwas drin ist – und dann entdeckt, dass es ein Tier ist“, schildert Patrick Merck das Geschehen.  Seine Partnerin Lucia Kiefer holte die Tasche aus dem Wasser und konnte das Hündchen bergen - unterkühlt zwar, aber am Leben.  

Bei der Frage nach dem „wie weiter“  kam der glückliche Zufall gleich doppelt zum Zuge: Sowohl eine Helferin aus der RhineCleanUp-Gruppe selbst wie auch eine Anwohnerin, die das Geschehen mitbekommen hatte, sind im Tierschutz aktiv -  der Kontakt zum Tierheim in Lörrach-Hauingen war direkt hergestellt, das Hündchen schnell in sicherer Obhut.  „Der kleinen Dame geht es gut. Sie erholt sich im Tierheim und wird gut betreut“,  gab Patrick Merck  denn auch am Sonntagmorgen auf seinem Facebook-Profil Entwarnung.  

Dort hatte er bereits am Samstag ein Foto mitsamt Infos zum Geschehen gepostet, um seiner Fassungslosigkeit Ausdruck zu verleihen. „Unser Entsetzen war natürlich riesig. Man macht sich angesichts eines solchen Vorfalles viele Gedanken“, so Merck auch gegenüber unserer Zeitung.

Mit seinem Post hat Merck in den sozialen Medien hohe Welle geschlagen. Der Beitrag wurde weit über 2000 mal geteilt, zahllose Kommentare drücken den großen Dank an die Retter und beste Genesungswünsche für die kleine Hundedame ebenso aus wie Fassungslosigkeit, Entsetzen und Wut über das kaltblütige Vorgehen desjenigen, der sie auf diese Weise ausgesetzt und sie damit mutmaßlich dem  Ertrinken preisgegeben hat.

Mittlerweile hat sich das Tier in seinem neuen Übergang-Zuhause ganz gut eingewöhnt, erklärt Karola Kunze. Anfangs sei die Hundedame natürlich sehr verstört gewesen; mittlerweile habe sich sich zumindest an die Mitarbeiter des Tierheims gewöhnt.

Auf alles Fremde aber reagiere sie nach wie vor sehr schreckhaft, schildert Kunze und vermutet, dass das nicht allein an dem akuten Vorfall liegt: "Da lag wohl vorher schon einiges im Argen."  

Nun  bekommt das Tierchen - ein kleiner weißer Mischling im Alter von vielleicht zwei bis fünf Jahren - erst einmal weiter Zeit zum Ankommen. Ende der Woche dann soll er dem Tierarzt vorgestellt werden, der die nötige Impfungen vornehmen und einen Bauchnabelbruch operieren soll. Danach bleibt das Tier nochmals mindestens vier bis sechs Wochen im Tierheim. Zu gegebener Zeit dann werde man sich auf die Suche nach einem neuen Zuhause für das Tier machen, so Kunze - "das braucht aber einfach noch seine Zeit."

Auf eine Anzeige will die Leiterin des Tierheims im Moment verzichten: So lange es keine näheren Hinweise auf die Herkunft gebe, stehen die Chancen schlecht, dass bei eine solche Schritt etwas herauskkomme, weiß Kunze aus Erfahrung: "Anzeigen gegen Unbekannt verlaufen in der Regel im Sande". Anders sähe es aus, wenn sich durch die Berichterstattung nun vielleicht doch noch Hinweise  auf die mögliche Herkunft des Tieres ergeben.

 

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