Der Weg zum Champion
Zwischen Stallarbeit und Reitunterricht findet der Champion kaum Zeit für ein Gespräch im gemütlichen Reiterstübli. Doch wenn er erzählt, ist er in seinem Element. Schon als kleiner Junge saß er auf Pferden, die bereits seine Eltern züchteten. Heute führt er den Hof im Vollerwerb und züchtet selbst. Seine Partnerin Sarah-Lisa Heiß unterstützt den Pferdewirtschaftsmeister, ebenso wie die Eltern Eugen und Hannelore. Die Leidenschaft für das Westernreiten entdeckte er früh und suchte seinen Weg.
„Ich nahm Kontakt zu Trainern in Deutschland auf und besuchte Lehrgänge. Durch Trainer und Freunde entstanden Kontakte in die USA, wo ich bei mehrfachen Aufenthalten die ganz andere Welt des Reitens kennenlernen konnte.“ Simen spezialisierte sich zunächst auf die Disziplin Reining, bei der Reiter und Pferd ein vorgeschriebenes „Pattern“, eine Aufgabe, die aus mehreren Manövern besteht, zeigen müssen. Danach kam er zum „Cutting“ und „Working Cow Horse“. Bei diesen Disziplinen wird mit dem Rind gearbeitet. Beim Cutting muss der Reiter ein Rind von der Herde „abschneiden“ und es daran hindern, zur Herde zurückzukehren. Dafür hat er 2,5 Minuten, muss während dieser Zeit aber immer am Rind arbeiten, auch wenn das Tier sich nicht mehr bewegt. „In Deutschland gibt es einige große Turniere im Cutting, aber der Sport ist nicht weit verbreitet. In den USA ist das etwas ganz anderes“, erzählt Simen. Cutting ist nach Tennis und Golf der an Preisgeldern gemessen am dritthöchsten dotierte Sport weltweit. Gewinne von mehreren Millionen Dollar sind keine Seltenheit in Texas, wo sich die Hochburg des Cuttings, „Fort Worth“, befindet. Dort sitzt auch die National Cutting Horse Association (NCHA), der Simen angehört.