„Gib mir dein Herz, und alle deine Seelenqualen werden ein Ende haben“, verspricht der dunkle Waldgeist dem Peter, der sich überreden lässt und sein warmes Herz gegen einen kalten Marmelstein eintauscht. Doch freuen kann er sich an den dadurch neu erworbenen Reichtümern nicht, und geizig wird er wie kein Zweiter. Als er in Wut über eine Mildtätigkeit von Lisbeth gegenüber einem Gast seine eigene Frau erschlägt, scheint es keine Hoffnung mehr für Peters Glück zu geben.
„Wichtig ist bei Teatro Vento vor allem der Teamgedanke“, betonte Annarita Vintan, die die Theatergruppe vor 20 Jahren gegründet hat, vor der Premiere. Sowohl Schauspielneulinge als auch erfahrene Darsteller bringen hier gemeinsam eine Geschichte auf die Bühne. Dass viel Herzblut in der Umsetzung dieser Jubiläumsaufführung des Teatro Vento steckt, war für die Zuschauer deutlich zu spüren. Auch eindrucksvolle Licht- und Toneffekte (Licht und Technik: Detlef Hann) und zwei eigens aufgenommene Lieder („Kohlenmunk Lied“ von Mario Hann, „Lisbeth Lied“ von Lara Hann) verstärkten die Wirkung des Stücks, welchem die Geschichte der Flößer, Köhler, Glasbläser und Uhrmacher im Schwarzwald zugrunde liegt.
„Der Regen war eine Herausforderung“, meinte Lisbeth-Darstellerin Lydia Müller nach der Premiere. Das kraftvolle Schauspiel der Gruppe aus Hägelberg ließ das Publikum den Regen aber ganz vergessen, der von Beginn an auf die Darsteller niederging. Welches Ende es mit dem Köhlerburschen Peter Munk und seiner Lisbeth genommen hat? Die Antwort darauf gibt das Teatro Vento an vier noch folgenden Aufführungen an der Schönen Aussicht in Hägelberg.