Steinen Kein Rotmilan-Dichtezentrum

Markgräfler Tagblatt
Im Bau- und Umweltausschuss wurden Pläne für einen Windpark vorgestellt. Unser Bild zeigt den Blick von Endenburg Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Bauaussschuss: Pläne für Windpark Wasen / Hohe Stückbäume vorgestellt / Maximal sieben Anlagen

Im Bau- und Umweltausschusses des Gemeinderats stellte Gerhard Kienzler, Geschäftsführer der Windkraft Schonach, die vorläufige Planung des Windparks Wasen/Hohe Stückbäume vor.

Steinen (hf). Die Windkraft Schonach GmbH will den Windpark zusammen mit dem Projektentwickler „res power for good“ entwickeln und realisieren. In der Vorplanung ist von maximal sieben Windenergieanlagen mit einer Nabenhöhe von 115 Metern und einem Rotorendurchmesser von 100 bis 136 Metern die Rede (Wasen: fünf Anlagen, Hohe Stückbäume: zwei Anlagen).

Kienzler sagt, dass aller Wahrscheinlichkeit nach nicht alle sieben Windräder gebaut werden. Welche gebaut werden sollen, wird nach den weiteren Windmessungen entschieden werden.

Kienzler führte weiter aus, dass die Abstände zur nächsten Wohnbebauung mit 1000 Metern – aber mindestens 790 bis 900 Metern – großzügig bemessen sind und der Gesetzgebung in Baden-Württemberg entsprechen. Bei einer Einspeisevergütung des Windstroms von fünf Cent pro Kilowattstunde – Tendenz steigend – sei ein solches Projekt auch wirtschaftlich erfolgversprechend.

Die Windgeschwindigkeit wird mit einem Messmasten mit einer Höhe von 120 Metern über zwölf Monate noch einmal überprüft. Erst danach soll das Genehmigungsverfahren für den Windpark eingeleitet werden.

Gerhard Kienzler bot Anwohnern im Gebiet des Windparks an, Fotomontagen von ihrem Wohnhaus aus auf geplante Windräder erstellen zu lassen. Ebenso sollen Führungen in bestehenden Windparks angeboten werden.

Die weitere Planung sieht vor, 2018 die Untersuchungen zum Gutachten über den Schutz von Vögeln und Fledermäusen fortzusetzen sowie die Windmessungen per Messmast zu beginnen. 2019 soll dann die Einreichung des Antrags nach dem Bundes-Immissios-Schutz-Gesetz erfolgen, so dass bei Genehmigung der Bau und die Inbetriebnahme des Windparks im Jahr 2020 erfolgen kann.

Aus dem Bau- und Umweltausschuss wollte Norbert Götz (CDU) von der Verwaltung wissen, warum die Arbeit am Flächennutzungsplan „Wind“ seinerzeit gestoppt wurde. Dietmar Thurn sagte, dass nach dem Rückzug der Firma „wpd onshore“ nicht klar gewesen sei, ob überhaupt ein Windpark entstehen kann. Um der Gemeinde nicht unnötig Kosten zu verursachen, sei die Arbeit am Flächennutzungsplan erst einmal eingestellt worden. Der Prozess könne aber jederzeit wieder aufgenommen werden. Roland Räuber (Gemeinschaft) wollte wissen, was die bisherigen Avifauna-Untersuchungen ergeben hätten. Gerhard Kienzler berichtete, dass es im Untersuchungsgebiet kein Rotmilan-Dichtezentrum gibt. Allerdings seien Milan-Überflüge registriert worden. Das müsse in diesem Jahr noch genauer untersucht werden.

Aus der Bürgerschaft wurde nachgefragt, warum von einem Mindestabstand zur Wohnbebauung von 1000 Metern ausgegangen werde, wo doch in Bayern ein Mindestabstand von 2000 Metern vorgeschrieben sei. Die 2000 Meter seien auch in Bayern keine zwingende Vorschrift, so Kienzler.

Weitere Informationen: Weitere Infos finden sich auf der Internetseite www.windpark-wasen.de. Dort können sich auch Bürger melden, die an einer Fotomontage interessiert sind.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading