In Hägelberg herrschte in den vergangenen Wochen und Monaten ein reges Bautreiben. In vielen Fällen stößt dies auf Zustimmung, in anderen weniger – dies wurde in der vergangenen Sitzung des Ortschaftsrates noch während der Sommerferien deutlich. Steinen-Hägelberg (ssn). Während Bauanträge und -voranfragen im neuen Baugebiet Hägstel und im Rebgarten positiv zur Kenntnis genommen wurden, erregte der Antrag auf Erweiterung eines Stallgebäudes die Gemüter. Zahlreiche Bürger waren genau aus diesem Grund zur öffentlichen Sitzung gekommen, um ihre Bedenken zu äußern und ihrem Ärger Luft zu machen. Ein ortsansässiger Landwirt, der bereits in den letzten Jahren seinen Stall regelmäßig genehmigungsfrei erweitert habe, so hieß es, plant eine nicht unwesentliche Vergrößerung. Schon jetzt sei der landwirtschaftliche Betrieb mit kaum zu ertragender Lärmbelästigung (auch spät abends und an den Sonntagen) und Verschmutzung einhergegangen, berichteten Anwohner dem Gremium. Die Lärmbelästigung entstehe auch nicht unwesentlich durch die Durchfahrt von Lastkraftwagen, die Erde für die Aufschüttung des Geländes unterhalb der Rechbergstraße lieferten. „Im Sommer die Fenster zu öffnen, ist für uns praktisch unmöglich“, beklagte sich eine Anwohnerin. Bis zu 40 Laster täglich bretterten mit überhöhter Geschwindigkeit durchs Dorf und einen engen, rein landwirtschaftlich genutzten Weg hinunter. Auf Anwohner, die unter Lärm und Verschmutzung litten, werde keinerlei Rücksicht genommen. Tiere, die aufgrund unsachgemäß gezogener Zäune ausbrechen und auf die Grundstücke der Nachbarn eindringen, seien ein weiteres akutes Problem. Der Ortschaftsrat musste einräumen, dass die in einer der jüngsten Sitzungen genehmigte Auffüllung durch Material aus Hägelberg sowie die vereinbarte Menge vom Antragssteller nicht eingehalten wurden, und entschied sich dafür, den Antrag auf Erweiterung abzulehnen - mit der Begründung, dass eine ordentliche Betriebsführung nicht gegeben und auch in Zukunft nicht zu erwarten sei. Unmut gab es auch über die wachsende Lärmbelästigung aufgrund von Festivitäten an der Schönen Aussicht, die derzeit jedes Wochenende ausgebucht ist. Anwohner beklagen sich über Lärmbelästigung bis in die frühen Morgenstunden, außerdem werde der Unrat nicht zeitig oder gar nicht entfernt. Hier versprach Ortsvorsteherin Gabriele Kaiser-Bühler, dass sich die Vereinsgemeinschaft dieses Problems annehmen werde. Die Regelungen für die Vermietung der Waldschänke müssten grundsätzlich überdacht und neuformuliert werden. Erfreulicheres gab es in einer anderen Bauangelegenheit zu berichten: Die Truppe von Ehrenamtlichen rund um Dieter und Florian Trinler, die die Eigenleistungen am Dorfgemeinschaftshaus (DGH) umsetzen, konnte die 1000 Stunden-Marke vermelden. Insgesamt 69 Freiwillige sind seit Wochen am Werk, und manche von ihnen haben allein schon 100 Stunden im DGH zugebracht. Weitere Helfer seien gerne willkommen.