Steinen „Lieferanten bringen gute Qualität“

Markgräfler Tagblatt
Markus Schütterle freute sich über eine sehr gute Auslastung seines Gerätes.       Foto: Ralph Lacher Foto: Markgräfler Tagblatt

Mobile Safterei: Der Obst- und Weinbauer Markus Schütterle nimmt in Steinen Äpfel an

„Der Saftertrag aus Äpfeln ist zwar nicht ganz so hoch wie auch schon, weil die Früchte durch die lange Hitze und Trockenheit nicht so viel Flüssigkeit einlagern konnten. Ganz im Gegensatz zum Spätfrost-Jahr 2017 gibt es aber viele Äpfel und entsprechend viel Saft“, erklärte Markus Schütterle, Betreiber einer mobilen Safterei aus Sulzburg.

Von Ralph Lacher

Steinen. Schütterle hatte beim dritten von vier Safter-Terminen auf dem Parkplatz beim Steinener Schwimmbad aus den 200 Kilogramm Äpfeln eines Stammkunden aus Minseln 160 Liter Apfelsaft, verpackt in so genannten „Bag-in“-Boxen, ins Autos laden können. Damit sei er sehr zufrieden, sagte der Streuobstbaum-Besitzer vom Dinkelberg. Zumal der Saft eine tolle geschmackliche Qualität aufweise, fügte Schütterle an. Ähnlich zufrieden waren auch die anderen, in stattlicher Zahl gekommenen Garten- und Streuobstwiesen-Besitzer nach der Visite bei „Schütterles mobiler Safterei“.

Die Qualität habe vom warmen, trockenen Sommer und Herbst profitiert, hieß es. Markus Schütterle, der in Sulzburg einen Wein- und Obstbaubetrieb führt und seit vielen Jahren auch Erfahrung in der Mosterei hat, wird am nächsten Mittwoch noch einmal nach Steinen kommen.

Er sei vor fünf Jahren im Zuge der Streuobstinitiative des Fachbereichs Landwirtschaft im Lörracher Landratsamt von Kreisobstbauberater Klaus Nasiloswski angesprochen worden, ob er ein mobiles Saft-Angebot in Steinen unterbreiten wolle, erzählte der Obstbauer, derweil die mobile Presse Äpfel verarbeitete. Er habe zugesagt und die Erfahrung gemacht, dass dies bestens ankam.

Auffällig sei in den zurückliegenden Jahren gewesen, dass die Lieferanten gute Qualität bringen, unabhängig vom „Wachswetter“. Da werde wohl durchaus auf die Pflege der Bäume geachtet, lobte Markus Schütterle seine Kunden in Steinen. Im sechsten Jahr bereits seien es natürlich nicht nur Steinener, sondern auch Bürger der Umlandgemeinden, die ihre Äpfel, in Kleinmengen auch Birnen, zur mobilen Safterei in Steinen bringen.

Dann wird der Inhalt der Behältnisse aufs bewegliche Förderband gekippt, und schon beginnt die Verarbeitung. Die Früchte werden gewaschen und nachgespült, dann wird das Obst auf der Mühle zerkleinert. Schonend, aber trotzdem mit zunehmendem Druck und vier Mal wird das Obst maschinell auf der Bandpresse gepresst; Apfelstückchen und gröbster Trub werden über Sieb und Schleuder entfernt, die Maische landet auf einem Unimog und wird später als Futter fürs Wild oder Vieh an Jäger und Bauern verkauft. Somit gebe es keinen Abfall, betonte Markus Schütterle, sondern es werde der komplette Apfel verarbeitet und verwertet.

Im Falle des Apfelsaftes geschieht dies durch kurzzeitige Erhitzung in einem Wärmetauscher, dann füllt Markus Schütterle den Saft in Beutel der gewünschten Größe heiß ab (fünf oder zehn Liter) und verschließt diesen luftdicht. Der Beutel mit dem tropffreien Auslaufhahn wird in einen stabilen Karton gegeben - und fertig ist die „Bag-in-Box“ mit naturtrübem Apfelsaft aus eigenem Anbau.

Und das innerhalb kürzester Zeit: Für 150 Kilo Äpfel (das ist die Mindestanlieferungsmenge) braucht das Gerät rund eine Viertelstunde. Zu bezahlen haben die Kunden den Service von Markus Schütterle und seinen Saisonarbeitern natürlich auch: 93 Cent im Falle des Fünf-Liter-Behälters, 89 im Falle des Zehn-Liter-Gebindes und bei einer Menge von bis zu 499 Litern.

Wer mehr Ertrag hat, also viele Äpfel anliefert, für den reduziere sich der Liter-Preis entsprechend, so Schütterle. Er weist darauf hin, dass, der Saft ungeöffnet mindestens eineinhalb Jahre haltbar ist, geöffnet immerhin noch sechs Wochen. Und: „Wir arbeiten nachhaltig. Denn die Kartons sind im nächsten Jahr wieder verwendbar“, so Markus Schütterle.

Für den noch ausstehenden Termin in Steinen am Mittwoch, 24. Oktober, ist eine Termin- und Anlieferungsabsprache nötig unter Tel. 0152 / 272 053 46. „Nur so können wir eine zügige und reibungslose Verarbeitung gewährleisten“, betont Schütterle.

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