An jenem Nachmittag wollte sie zu Ikea nach Günthersdorf, einem Vorort der Messestadt, stieg in den Bus dorthin. Doch dann enden die Spuren, wie die Sprecherin der ermittelnden Polizei, Dorothea Benndorf, als Studio-Gast mitteilt.
Kein Signal mehr vom Handy
Vom Handy gab es kein Signal mehr, auch nicht an die Freundin, mit der sie sich am Abend jenes Tages auf Burg Giebichenstein in Halle, dem Campus der Kunsthochschule, einen Film über den Verhüllungskünstler Christo anschauen wollte. Die Freundin erzählt bei Aktenzeichen XY, dass sie die als zuverlässig bekannte Yolanda Klug nicht mehr erreichte, als man sich zur gemeinsamen Fahrt nach Giebichenstein treffen wollte.
Nach einigen Stunden ohne Antwort oder Rückruf meldeten die WG-Mitbewohner Yolanda der Leipziger Polizei als vermisst. Nach intensiver Suche der Polizei und ohne greifbares Ergebnis wurde der Fall an die Mordkommission übergeben, sagte die Polizeisprecherin.
Diese fand dann mit Suchhunden doch Spuren von Yolanda Klug auf dem Campus Giebichenstein. Dort befand sich zum Zeitpunkt des Verschwindens eine Baustelle. Die war nach Ermittlungsbeginn der Mordkommission zugeschüttet. Mittels Spezialkamera ergab sich aber auch hier kein Hinweis auf Yolanda Klug. Da die Ermittler gebuchte Bahntickets und auch ein Flugticket nach Jordanien fanden, diese Tickets aber nie eingelöst wurden, geht die Polizei auch von der Möglichkeit eines Verbrechens aus.
Polizeisprecherin: Kein freiwilliges Abtauchen
Geprüft wurde, so die Polizeisprecherin, auch ein Zusammenhang zwischen Verschwinden und religiös-christlichem Engagement von Yolanda Klug. Diese habe nach übereinstimmenden Angaben des Vaters und der evangelischen Freikirche in Leipzig zwar kurzzeitig in Kontakt zu Scientology gestanden, habe sich dann aber ohne Probleme der Freikirche in Leipzig angeschlossen.
Abschließend sagte die Polizeisprecherin, dass man nicht von einem freiwilligen Verschwinden, einem Ab- oder Untertauchen von Yolanda Klug ausgehen könne. Es gebe keine Hinweise auf Probleme psychischer oder anderweitig belastender Art.
Peter Klug sagte im ZDF, dass er die Hoffnung nicht aufgebe, diese Hoffnung aber natürlich abnehme – und er nicht ausschließt, dass seine Tochter tot ist. Ein freiwilliges Verschwinden könne er sich nicht vorstellen. Denn noch zwei Tage vor dem 25. September habe er beim Besuch in Leipzig eine bestens aufgestellte Tochter erlebt und mit ihr schöne Stunden verbringen können.