Mit offenen Augen durch den Garten

„Was kriecht und krabbelt in unserem Garten?“ war das Motto der Naturprojekttage, die kürzlich in der Köchlin-Kindertagesstätte stattfanden.

Steinen. Die Welt der Insekten fasziniert Kinder gerade im Kindergartenalter. Die Kinder kennen keine Scheu oder gar Ekel. Sie nehmen Würmer, Schnecken, Käfer oder Spinnen in die Hand und betrachten diese neugierig und mit erstaunlicher Vorsicht.

Mit Vergrößerungsgläsern und Bechern ausgerüstet, hatten die Kinder der Köchlin-Kindertagesstätte Gelegenheit, eine Woche lang mit offenen Augen durch das Kindergartengelände zu streifen und alles, was sich bewegt, genauer die Lupe zu nehmen. Die Erzieherinnen halfen mit zahlreichen Büchern beim Bestimmen der Tiere. Im Laufe der Woche konnten zahlreiche Insekten fotografiert und auf Karten katalogisiert werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Kindertagesstätte.

Am Weidenhäuschen wurde eine „Marienkäferstation“ eingerichtet, wo die Kinder auch Marienkäfereier und -larven in unterschiedlichen Stadien bestaunen konnten. An der „Hummelstation“ konnten die kleinen Forscher Hummeln und Bienen bei der Arbeit beobachten.

Aus dem kindergarteneigenen Kräuterbeet wurden Zitronenthymian und Minze zu einer leckeren Kräuterlimonade verarbeitet. Die verschiedenen Kräuter sehen nicht nur unterschiedlich aus, sondern duften auch herrlich, was die Kinder mit einem „Riechmemory“ spielerisch verinnerlichen konnten.

Bei sommerlichen Temperaturen durften auch Experimente mit dem Element Wasser nicht fehlen. Die Kinder probierten aus, welche Materialien schwimmen oder eben nicht. Durch Umschütten in unterschiedlich große Gefäße mittels Trichter und Schläuchen konnten erste Erfahrungen mit Volumen gemacht werden.

Dass es unterschiedliche Erde gibt, die nicht nur verschieden aussieht, sich anders anfühlt und riecht, erfuhren die Kinder der Köchlin-Kindertagesstätte bei einer Exkursion in die nahe Umgebung. Die mitgebrachten Erdproben wurden mit Kleister vermischt und zum Malen benutzt.

Körperlicher Einsatz wurde von den Kindern beim Bau eines Insektenhotels gefordert. Beim Sägen und Bohren wurden vor allem das handwerkliche Geschick und die Ausdauer gefördert. „Insekten sind nützlich und müssen geschützt werden“, so das Fazit der Kinder.

Der Umgang mit den kleinen Lebewesen ist nach den Projekttagen merklich respektvoller geworden, so das Fazit der Erzieherinnen. Jetzt wird der Regenwurm, der im Sandkasten ausgebuddelt wird, behutsam ins Kräuterbeet gesetzt und ein Spinnennetz mit größter Achtsamkeit behandelt.