Steinen Mit Tanz tiefgreifende Gefühle erleben

Ralph Lacher
Der traditionelle Bändertanz wurde von der nach vier Jahren Pause wieder belebten Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen gestaltet. Foto: Ralph Lacher

Siebenbürger Sachsen: Starke Besucherresonanz auf das „Kronenfest“ auf dem Hägelberger Dorfplatz.

Steinen-Hägelberg - Der Hägelberger Waldfestplatz, ob seiner Lage am Hang oberhalb des Dorfes „Schöne Aussicht“ genannt, ist auch für die Kreisgruppe Lörrach-Müllheim der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen ein gern genutztes Veranstaltungsareal. Diese hatte am Samstag zum „Kronenfest“ geladen und verzeichnete eine starke Besucherresonanz von Menschen aus Dorf und Umland.

Darüber freuten sich der neue Kreisvorsitzende Horst Sift aus Rheinfelden ebenso wie sein Vorgänger Dieter Hann aus Hägelberg. Beide betonten, dass man als Landsmannschaft vor 17 Jahren beim ersten „Kronenfest“ seitens der Hägelberger Dorfgemeinschaft gerne aufgenommen und gleich akzeptiert gewesen sei. Und nach wie vor sei die Resonanz auf das Fest bestens, freute sich Sift.

Hann, der im Vorjahr den Vorsitz an Sift abgegeben hatte, lobte seinen Nachfolger besonders dafür, dass er die vor vier Jahren aufgelöste Tanzgruppe der Kreisgruppe Lörrach-Müllheim erfolgreich wieder beleben konnte.

Tanzvorführungen der Trachtentänzerinnen und Tänzer bildeten den offiziellen Teil. Auch das Besteigen der am Vortag von Landsmannschafts-Mitgliedern aufgestelltem und mit Blumen- und Grünzeug-Kranz versehenen Tanne durch Thomas Hering gehörte zu diesem Teil des Festes.

Er kletterte nach entsprechender Sicherung den Baumstamm hoch und leerte die in der Krone versteckte Flaschen mit Wein und Wasser. Derweil erzählte Horst Sift einiges über Tradition und Aktualität des „Kronenfestes“ und des „Bändertanzes“.

Die mit einem Kranz geschmückte Tanne wurde einst in der heute nordrumänischen Heimat der Siebenbürger Sachsen als Symbol für die Hoffnung auf einen fruchtbaren Sommer mit guter Ernte immer um den Tag „Peter und Paul“ Ende Juni herum aufgestellt. Die hiesige Landsmannschaft pflege diesen Brauch nun schon im 18. Jahr wieder in Hägelberg und wolle dies auch weiter tun, so Sift.

Der Bändertanz sei Symbol für ein verbindendes Band, erfuhren die vielen Zuhörer. Diese könne ein Liebes-, ein Freundschafts- oder auch Familienband sein. Es stehe auf jeden Fall für Zusammenhalt, für Verbundenheit und Gemeinschaft. „Die Botschaft des Bändertanzes ist, dass man in Gemeinschaft mit Menschen schöne, tiefgreifende Gefühle erleben kann“, sagte Sift. In diesem Sinne, so der Vorsitzende abschließend, sei Traditionspflege nichts Überholtes, sondern aktueller denn je. Im Gespräch mit dem Vorsitzenden war auch zu erfahren, dass die Siebenbürger Sachsen Nachfahren jener Deutschen sind, die ab dem zwölften Jahrhundert von Rhein, Mosel und Mitteldeutschland durch ungarische Könige zur Kolonialisierung und Grenzsicherung in den Karpaten angesiedelt wurden, dort aber ihre kulturelle Eigenständigkeit (und ihre deutschen Dialekte) bewahrten, ehe sie gegen Ende des Zweiten Weltkriegs vertrieben wurden oder aber spätestens nach dem Zusammenbrechen des so genannten „Ostblock“ 1989/90 nach Deutschland kamen. Der große Rest des Festes stand unter dem Gesichtspunkt Geselligkeit und Kontaktpflege.

Diese Kontaktpflege gelang bei musikalischer Umrahmung durch die „Markgräfler Dilettanten“ und beim Verköstigungsangebot, das selbstverständlich „landsmannschaftlich“ ausgelegt war.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading