Steinen Mühlehof-Chefkoch zaubert Menüs

Hans-Jürgen Hege
„Essen auf Rädern“: Wolfram Uhl, Daniel Scherr (im Auto mit der Essenkiste) und Ina Pietschmann (von links) wollen dafür sorgen, dass Menschen zuhause wohnen bleiben können, auch wenn sie nicht mehr kochen können. Foto: Hans-Jürgen Hege

Essen auf Rädern: Sobald Fahrer gefunden sind, liefert die AWO die Mahlzeiten in Steinen aus

„Essen auf Rädern“ ist in Steinen, den Teilorten rundum, in Adelhausen und Maulburg längst zum Begriff geworden für alle, die pflegebedürftig sind, nicht selbst kochen können oder wollen, ihr Essen aber daheim in den eigenen vier Wänden in Ruhe genießen wollen.

Von Hans-Jürgen Hege

Steinen. Essen auf Rädern ergänzt seit Jahren das kulinarische Angebot des Mühlehof, in dessen „KaffeeMühle“ Küchenchef Daniel Scherr täglich rund 120 frisch gekochte Menüs, Suppen, Hauptspeisen, Salate und Desserts herstellt und seinen Gästen serviert.

Längst liefert Scherrs Team aber auch „abwechslungsreiche, saisonale und natürlich ebenfalls frisch gekochte Speisen „auf Rädern“ außer Haus. Unterstützt wurden die Bemühungen, Menüs auf Porzellangeschirr nach Hause zu bringen, bisher von den Mitarbeitern eines örtlichen Pflegedienstes, die den Transport der Speisen übernommen hatten.

Nachdem der Pflegedienst den Dienst nicht mehr übernahm, entschied man sich im „Mühlehof“ dazu, die Essen selbst auszufahren. Parallel dazu sah man sich nicht zuletzt nach einer Möglichkeit um, die beiden Dienstleistungen wieder zu trennen, weil in diesem Bereich zwei Abrechnungssysteme konkurrierten (während die 6,80 Euro für das Essen von den belieferten Kunden nach wie vor selbst bezahlt werden muss, werden die Fahrtkosten von 3,45 Euro pro Haushalt von den Pflegekassen übernommen).

„Vor mehr als fünf Jahren knüpften wir erste Kontakte mit der AWO“, sagte Mühlehof-Geschäftsführer Wolfram Uhl im Pressegespräch im Verwaltungsgebäude. Immer wieder habe es danach Veränderungen gegeben. Und auch die Pandemie wirkte sich in den vergangenen zwei Jahren spürbar aus. Aber nun sei es gelungen, den AWO-Kreisverband mit ins Boot zu holen. „Die AWO übernimmt – vorerst mal in den aktuell fünf Fahrzeugen unseres hauseigenen Pflegedienstes - die Kurierfahrten, wir kochen“, erklärten Uhl und sein Küchenchef das im Grunde recht einfache Konzept.

Mit den Kunden (aktuell sind es 20 bis 25, die pro Woche beliefert werden) werde ein Vertrag geschlossen. Wöchentlich erhalten sie danach einen Speiseplan, aus dem sie dann ihr tägliches Menü aus drei Angeboten, eines davon vegan, auswählen können. Zweimal pro Woche gebe es Fisch, einmal Eintopf, verspricht Daniel Scherr die „leckere und bequeme Alternative“ zum Stress am eigenen Herd. Das hört sich gut an, alle sind – so scheint es – zufrieden mit der nun endlich gefundenen Lösung. Aber es gibt noch ein Haar in der Suppe: Die AWO sucht Fahrerinnen und Fahrer. Wenigstens zwei ehrenamtlich Mitarbeitende werden gesucht, die „mit einem großen sozialen Herzen ausgestattet“ bereit sind, Essen auf Rädern zu verteilen.

Fahrer werden noch gesucht

Arbeitszeiten sind von Montag bis Sonntag in der Zeit von 11 bis 13 Uhr, wobei die Arbeitstage frei gewählt werden können. Als Gegenleistung gibt’s eine Vergütung von 11,42 Euro pro Stunde, freie Arbeitszeiteinteilung und – ein preiswertes Mittagessen.

„Ehe wir das Personal nicht haben, können wir mit dem Bringdienst nicht beginnen“, sagt Ina Pietschmann, die AWO-Kreisvorsitzende, die mit ihrem Einverständnis zu dem Projekt auch Neuland betrat. Denn der Kreisverband bietet seine Dienste in diesem Bereich erstmals an, kann dabei aber sicherlich auch von den Erfahrungen von AWO-Ortsverbänden wie Kandern oder Schopfheim zehren, die das „Geschäft“ mit dem „Essen auf Rädern“ seit Jahren betrieben (Schopfheim) oder noch immer betreiben (Kandern).

Nähere Informationen gibt es per E-Mail bei: ina.pietschmann@awo-loerrach.de oder unter Tel. 07623/ 309 370 4.

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