Steinen Naturverjüngung spielt eine große Rolle

Alexandra Günzschel
Der Gemeindewald Steinen präsentierte sich vergangene Woche im winterlichen Kleid. Für die Kultursicherung und die Jungbestandspflege sind im kommunalen Haushalt 71 000 Euro einplant. Foto: Alexandra Günzschel

Der Betriebsplan für den Gemeindewald Steinen für das Jahr 2025 steht. Bei einer Enthaltung hat der Gemeinderat der Planung durch das Landratsamt zugestimmt wie zuvor schon die Ortschaftsräte in Hägelberg und Hüsingen.

Einzelheiten zum Betriebsplan hatte in der Sitzung zuvor Bernhard Schirmer, Leiter des Forstbezirks Kandern, erläutert.

Die Produktionsplanung sieht einen Einschlag von 5200 Festmetern vor. Davon ausgehend wird mit Holzerlösen von etwa 160 000 Euro gerechnet. Der Haushaltsplan schließt voraussichtlich mit einem kleinen Überschuss in Höhe von 15 000 Euro ab.

Schirmer wies auf die Verkehrssicherheitsmaßnahme entlang der Bahnlinie hin, die Anfang November vorgenommen worden war. Dabei seien vor allem Robinien mit Schäden in den Kronen entnommen worden, erklärte er. Auch sei ein Nest der Asiatischen Hornisse aufgetaucht, das mit Hilfe der Feuerwehr entfernt wurde.

Halbzeit im Zehnjahresplan

Für einen kommunalen Forstbetrieb gibt es immer einen Zehnjahresplan. Für den Gemeindewald in Steinen ist nun Halbzeit. Da in den ersten fünf Jahren durch Trockenheit, Stürme und Käferbefall mehr Holz anfiel als geplant, wurden die Hiebsätze nun ein wenig zurückgefahren. Dennoch dürfe die Pflege der Wälder in Form einer Durchforstung nicht völlig vernachlässigt werden, erklärte Schirmer. Ein weiterer Aspekt sei die Bereitstellung von Holz als Energieträger und Rohstoff. Der Erlös daraus werde für Reinvestitionen gebraucht.

Das Anpflanzen von 1000 Bäumen, insbesondere auf Schadflächen, ist eine solche Investition. Vorwiegend sollen Eichen und Douglasien gepflanzt werden. Hinzu kommen die Kultursicherung und die Jungbestandspflege. Insgesamt 71 000 Euro sind für diese Maßnahmen eingeplant, die zukünftigen Generationen zugutekommen sollen. Kostenlos obendrauf kommt die Naturverjüngung des Waldes, die in Steinen eine große Rolle spielt. Gut 80 Prozent der nachwachsenden Arten, insbesondere Buche und Bergahorn, pflanzen sich dort selbst.

Für die Wegeunterhaltung sind 34 400 Euro eingeplant. Für die Erholungsvorsorge sowie Schutzfunktionen weitere 32 000 Euro. Gegengerechnet werden hier die Einnahmen aus der Jagdpacht in Höhe von 16 600 Euro.

Förderprogramm

Ganz wesentlich zum positiven Ergebnis trägt die Teilnahme am Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ bei, das der Gemeinde zusätzlich 81 000 Euro beschert. Auf diesen Umstand wurde bei der Diskussion sowohl von Bürgermeister Gunther Braun als auch von Gudrun Roser (CDU) hingewiesen. Im kommenden Jahr fallen für das Förderprogramm 12 000 Euro für die Markierung von Habitatbäumen an.

Auf Nachfrage bemerkte Schirmer, dass gerade auch ein bewirtschafteter Wald im Sinne der Klimaanpassung nachhaltig sein kann. Eine vorwiegend regionale Holzvermarktung indes sei schwierig, weil es mittlerweile kaum noch Sägewerke vor Ort gebe. Allerdings gebe es für die Buche einen deutschen Abnehmer, der diese innovativ zu Bauholz verarbeite.

Angesprochen wurde zudem die jüngst bekannt gewordene Verkehrssicherungspflicht für Erholungseinrichtungen wie Ruhebänke im Wald. Schirmer hofft auf eine baldige rechtliche Klärung dieser emotionalen Fragestellung. Grundsätzlich gilt, dass jeder den Wald auf eigene Gefahr betritt.

Volker Resnik, Revierleiter in Steinen, wird in absehbarer Zeit in Rente gehen. Schirmer stellte auf Nachfrage eine Nachfolge in Aussicht. Schließlich gab es Befürchtungen, im Forstbetriebsplan könnte beim Haushaltsposten Wege, Hütten und Erholungseinrichtungen mit angesetzten 5000 Euro ein Komma verrutscht sein, sodass das Ergebnis am Ende negativ ausfallen würde. Schirmer versicherte mehrfach, dass dies nicht der Fall sei.

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