Steinen Nie jemandem nach dem Mund geredet

Markgräfler Tagblatt

Jubilar: Altbürgermeister Herbert Stumböck feiert 80sten Geburtstag

Steinen (hp). Dass er zum Bürgermeister gewählt werden würde, daran hatte Herbert Stumböck nicht gedacht, als er sich 1984 in Steinen zur Wahl stellte. Er hatte den Wählern lediglich eine Alternative sein wollen. An dieser „Alternative“ hielten die Steinener dann 16 Jahre lang fest.

Einer, der aus der freien Wirtschaft kommt, stand plötzlich einer Verwaltung vor, einem Metier, das der bis dahin noch nicht kannte. Und das zu einer Zeit, in der Steinen im Umbruch war. Die Ortskernsanierung war heftig umstritten und wohl mit ein Auslöser, dass Stumböck zum Bürgermeister gewählt wurde.

Stumböck krempelte die Ärmel hoch und kniete sich in die Arbeit, die in all den Jahren doch nie zur Routine werden konnte und sollte. Und er zeigte sich durchaus selbstkritisch. „Im Nachhinein kommt man bei manchen Problemen zum Ergebnis, dass man es vielleicht hätte anders anpacken können oder sollen“, sagte er einmal im Gespräch mit unser Zeitung.

Herbert Stumböck war nie einer, der aus seinem Herzen eine Mördergrube machte. Und ist es auch heute nicht. Er war kein Kommunalpolitiker, der auf Populismus aus war, der an seinem Sessel klebte und – die Wiederwahl vor Augen – anderen nach dem Mund redete.

Wenn ihm etwas nicht gefiel, dann sagte er das laut und deutlich. Auch wenn es anderen nicht passte. Die Wiederwahl war – trotz namhafter Konkurrenz – eine klare Sache.

Stumböck nahm den Wählerauftrag ernst, verfolgte „seinen“ Weg und eckte damit mehr als einmal an. Und so manches Mal stand er auch im Gemeinderat auf verlorenem Posten.

Herbert Stumböck hat in den 16 Jahren seiner Amtszeit als Bürgermeister einiges erreicht, auch wenn er stets betonte, dass dies nur mit Hilfe des Gemeinderats geschehen konnte.

Eine dritte Amtszeit, die er aus Altersgründen nicht mehr hätte vollenden können, wollte Stumböck dann nicht mehr angehen. Er gehört ohnehin nicht zu den Menschen, die glauben, dass ohne sie nichts mehr läuft.

Fit hielt sich Stumböck mit Sport. 17 Jahre lang hatte er beim FC Schönau gekickt, war Torwart oder Stürmer und stieg mit seiner Elf bis in die A-Klasse auf. Dass man ihm in Sachen Fußball nichts vormachen kann, haben auch so manche Gemeinde- oder Stadträte erfahren müssen, wenn Stumböck in der Prominenten-Elf gegen die Ratsherren anderer Gemeinden antrat. Im Winter schnallte er sich die Skier unter – seien es Langlauf- oder Abfahrtsskier. Und auch Wandern und Bergsteigen gehörten zu seinen Hobbys.

Landrat Rübsamen würdigte Herbert Stumböck bei dessen Verabschiedung im Mai 2000 als eine engagierte, gradlinige und durchsetzungsfähige Persönlichkeit, deren Bilanz 16 arbeitsreicher, aber auch erfolgreicher Jahre sich sehen lassen könne.

Heute feiert Altbürgermeister Herbert Stumböck seinen 80sten Geburtstag.

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