Steinen Oben Schäfchenwolken, unten Matsch

Markgräfler Tagblatt

Brauchtum: Holzversteigerung im Hüsinger Hinterwald endet mit gemütlichem Beisammensein

Tief im Hüsinger Wald „äne an de Wiese“ fand die Holzversteigerung statt. Der Hüsinger Wald erstreckt sich nicht nur südlich der Wiese auf der Gemarkung der Ortschaft, sondern auch auf der Steinener Seite, einige Kilometer vom Spielplatz „Föhribuck“ entfernt, im Hinterwald.

Von Vera Winter

Steinen-Hüsingen. Für Jürgen Schäfer war es am Samstag die erste Holzversteigerung in seiner Funktion als Ortsvorsteher. Diese fand nach vielen Jahren erstmals ohne die Sänger des Gesangvereins statt. Sie hatten am Tag darauf einen Auftritt.

Schäfchenwolken von oben, Matsch von unten, dazwischen ordentlich aufgestapelte Scheiterbeigen und Polter in verschiedenen Größen. Das meiste war hervorragend brennendes Buchenholz, dazwischen konnte sich auch mal eine Eiche oder etwas anderes verbergen. Etwas niedrigere Temperaturen anstatt der frühlingshaften wären sicher förderlich gewesen für die Steigerlaune - und für sauberere Stiefel.

Zahlreiche Besucher begaben sich trotz der Gefahr, im Matsch zu versinken, zu den Beigen bei der Drehscheibe im Hüsinger Hinterwald. Allerdings schienen deren Holzvorräte zuhause aufgrund des milden Winters wohl nicht ganz erschöpft. So konnten nicht alle Scheiterholzbeigen und Polter neue Besitzer finden. Von den 26 Poltern gingen 18 (mit etwa 100 Festmetern) weg. „Chumm jetz, Frank, dä chasch jetz nit stoh lo!“, ermunterte Auktionator Jürgen Schäfer einen Interessenten, der es sich gerade noch einmal überlegen wollte. Mit Erfolg.

50 Ster Scheiterholz standen zur Verfügung, auch davon ist gut die Hälfte ersteigert worden. Meist zum Anschlag von 120 Euro pro Doppelster, während bei den Poltern eher in kleinen Schritten höher als die veranschlagten 50 Euro pro Festmeter gesteigert wurde, weil es gerade ein besonders schöner war. „Alli sin schön“, so Förster Volker Resnik. Bei den Poltern kamen zwischen drei und über sechs Festmeter zusammen, je nachdem, welche Dicke die Stämme haben. Beim Förster besteht noch die Gelegenheit, Holz abzunehmen. Den Käufern legte er noch die wichtigsten Regeln ans Herz, das Holz nicht nach Einbruch Dunkelheit abzuholen und es bis August abzufahren. Davor muss es natürlich auf der Ortsverwaltung Hüsingen bezahlt werden. Mit der Quittung hat man den Beleg, dass man rechtmäßiger Besitzer ist. Für alle anderen, die kein Holz ersteigerten, war es wieder ein netter Tag, den man im Wald verbringen konnte. Mitglieder der Feuerwehr Hüsingen, allen voran Abteilungskommandant Stefan Wellinger und sein Stellvertreter Frank Blüss, sorgten für das leibliche Wohl. Am Holzmacherfeuer, von Manfred Sturm, Erwin Sturm und Roland Richwalsky entfacht, waren bei Ende der Versteigerung bereits die schmackhaften „Burewürscht“ fertig, so dass man gemütlich sein Mittagessen einnehmen konnte. Noch lange nach der eigentlichen „Holzversteigerig“ hielten es die Gäste im Hinterwald aus.

Weitere Informationen: Weitere Interessenten an Brennholz wenden sich an Revierförster Volker Resnik, Tel. 07626/60396 oder 0173/ 6778902, E-Mail: Volker.Resnik@loerrach-landkreis.de.

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