Vermisste Yolanda K. aus Steinen Polizei bittet um weitere Hinweise

Maximilian Müller
 Quelle: Unbekannt

Vermisst: Im Fall der verschwundenen Yolanda K. wenden sich die Ermittler wieder an die Öffentlichkeit

Vor drei Jahren verschwand die damals 23-jährige Yolanda K. aus Steinen in Leipzig. Ende Juni griff die Sendung „Aktenzeichen XY – vermisst“ den Fall auf. Bislang gingen dazu rund 100 Hinweise ein. Am Sonntag, 18. September, soll der Fall abermals im Fernsehen vorgestellt werden: ab 19.50 Uhr in der mdr-Sendung „Kripo live“.

Von Maximilian Müller

Steinen/Leipzig - Die rund 100 Hinweise hätten die Polizei durchaus weitergebracht, zum großen Durchbruch sei es aber nicht gekommen. Es sei im großen und ganzen darum gegangen, wo Yolanda K. gesehen worden sein soll. Mit der Sendung sollen mehr Zeugen gefunden werden, die die neuen Hinweisen bekräftigen oder widerlegen können, sagte Polizeisprecherin Dorothea Benndorf auf Nachfrage unserer Zeitung.

Die letzten bekannten Stationen nachgezeichnet

Hinweise auf ein Gewaltverbrechen habe es aber nach der Ausstrahlung der Folge von „Aktenzeichen XY – vermisst“ nicht gegeben, sagte Benndorf. Wegen der anstehenden Sendung halte man sich derzeit aber noch bedeckt.

In der Sendung Ende Juni wurden die letzten bekannten Stationen der Studentin nachgezeichnet. Das letzte Lebenszeichen von Yolanda K. stammt vom 25. September 2019, einem Mittwoch, gegen 15 Uhr in Leipzig. Sie studierte dort Architektur. Quartier hatte sie in einer WG bezogen. 2016 hatte sie das Abitur an der Freien Evangelischen Schule in Lörrach gemacht.

Mit dem Bus wollte die junge Frau an diesem Tag zum Ikea nach Günthersdorf, einem Lepziger Vorort, doch dann enden die Spuren. Vom Handy gab es kein Signal mehr. Eine Freundin war verwundert. Die als zuverlässig bekannte Yolanda K. hatte sich mit ihr für den Abend verabredet. Auf dem Campus der Kunsthochschule – auf Burg Giebichenstein in Halle – wollten sie eigentlich einen Film über den Verhüllungskünstler Christo anschauen. Sie wollten gemeinsam nach Giebichenstein fahren, aber Yolanda K. war nicht mehr erreichbar.

Auch religiös-christliches Engagement ist ein Thema

Die WG-Mitbewohner meldeten die junge Frau nach einigen Stunden ohne Antwort oder Rückruf bei der Polizei als vermisst. Eine intensive Suche brachte kein greifbares Ergebnis. Der Fall ging an die Mordkommission.

Suchhunde fanden Spuren der Vermissten auf dem Campus Giebichenstein. Dort befand sich zum Zeitpunkt des Verschwindens eine Baustelle. Die war nach Ermittlungsbeginn der Mordkommission zugeschüttet. Mittels Spezialkamera ergab sich aber auch hier kein Hinweis auf Yolanda K.

Die Studentin hatte bereits einen Flug nach Jordanien gebucht, das Ticket – auch die Fahrkarten für die Reise zum Flughafen – aber nie eingelöst. Daher schließt die Polizei ein Verbrechen nicht aus.

In den Ermittlungen ging es auch um das religiös-christliche Engagement von Yolanda K. Laut ihrem Vater und der evangelischen Freikirche in Leipzig hatte die Vermisste kurzzeitig Kontakt zu Scientology, sich dann aber der Freikirche in Leipzig angeschlossen. Von einem freiwilligen Verschwinden, einem Ab- oder Untertauchen könne man nicht ausgehen, sagte Benndorf in der Sendung. Hinweise auf Probleme psychischer oder anderweitig belastender Art gebe es nicht.

In der Sendung war auch der Vater der Vermissten zu sehen. Er gebe die Hoffnung nicht auf, aber die Hoffnung nehme natürlich ab. Er schließe nicht aus, dass sein Tochter tot sei. Ein freiwilliges Verschwinden könne er sich nicht vorstellen. Noch zwei Tage vor ihrem Verschwinden habe er sie in Leipzig besucht und ein paar schöne Stunden mit ihr verbracht.

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