Das Leben der hochgestochenen Hausherrin Edwina Rohrbach (stets gekonnt kurz vor der Schnappatmung: Martina Müller) aus sogenannten besseren Kreisen, die ihre Familie nach ihrem Gusto mehr oder minder erfolgreich zu formen versucht, gerät mächtig aus den Fugen mit der Einstellung von Putzfrau Berta Stanzer (köstlich widerborstig gespielt von Waltraud Leonhardt). Denn während Edwina vor allem die Werte Status und Besitz hochhält und mit der Liebe ihres Sohnes Roman (bodenständig beschwichtigend: Diana Strohmeier) zu Gerlinde (Sibylle Röder) nicht einverstanden ist, sorgen Berta, Ehemann August (Beate Brendle) und Bertas Mann Egon (als wenig passionierter Handwerker: Ruth Strohmeier) dafür, dass Edwina keinesfalls die Bodenhaftung verliert.
Schwungvoll leben die Darstellerinnen von der Laientheatergruppe ihre Rollen zu dem Stück der Augsburger Schauspielerin und Autorin Ulla Kling, deren Text ins Alemannische umgeschrieben wurde. Für Schmunzeln dürfte beim ein oder anderen der Dialekt der „Gerlinde“ gesorgt haben, charmant-vernünftig gegeben von Sibylle Röder, die von der Sprache her unverkennbar aus dem Schwäbischen stammt. Am Ende helfen eine Erbschaft und eine unerwartete Wendung dem jungen Paar, den Traum vom gemeinsamen Leben doch noch zu verwirklichen, und auch Ehemann August emanzipiert sich Schritt für Schritt im Ehealltag, seiner Frau „Wienerle“ aber doch treu ergeben. Die Gunst des Publikums hatten die Damen mit ihrem Souffleur Alexander Ratsch da schon längst erspielt und ernteten herzlichen Applaus. Einen Dank gab es von der Kranken- und Altenpflegevereins-Vorsitzenden und Ortsvorsteherin Gabriele Kaiser-Bühler. Gewinn und Spenden aus dem Abend kommen der Waldschenke auf der Schönen Aussicht zugute.