Steinen „Schweren Herzens verzichtet“

Markgräfler Tagblatt
Der Umzug am Sonntag, 11. Februar, bildet den Höhepunkt der Steinener Fasnacht. Foto: Ralph Lacher Foto: Markgräfler Tagblatt

Interview: Dieter Volz von der Narrenzunft Steinen-Höllstein zur Saal- und Straßenfasnacht

Steinen-Höllstein (os). Eine Fasnacht ohne Zunftabend erwartet die Freunde der Narretei in Steinen. Darüber und über die anderen Fasnachtsveranstaltungen sprach Ralph Lacher mit Dieter Volz von der Narrenzunft Steinen-Höllstein.

Frage: „Nit lafere - liefere“, lautet das Motto der Kampagne 2018. Was liefert die Narrenzunft Steinen-Höllstein?

Schweren Herzens haben wir uns entschlossen, keinen Zunftabend mehr auszurichten. Der Versuch, durch Veränderungen den Zunftabend attraktiver zu machen, hat uns mit gerade mal 120 Besuchern eine Enttäuschung beschert. Da stehen Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis mehr. Alle anderen Fasnachtsveranstaltungen finden wie gewohnt statt.

Frage: Bedeutet dies das endgültige Aus für die Zunftabende?

Wir werden uns Gedanken machen und vielleicht etwas Vergleichbares in kleinerem Rahmen anbieten.

Frage: Ist das rückläufige Interesse an der Fasnacht ein Steinener Problem oder ein allgemeines?

Eher ein allgemeines, denn in Maulburg, Langenau oder in Rümmingen verzichten unsere Zunftkollegen ebenfalls auf einen Zunftabend. Es ist einfach so, dass es zunehmend schwierig bis unmöglich wird, jüngeres Publikum für die Saalfasnacht zu begeistern.

Frage: Gilt dies auch für die Straßenfasnacht in Steinen. Der Umzug ist mit gut 15 teilnehmenden Cliquen und Musiken ja auch nicht sehr groß.

Der Umzug am 11. Februar durch Höllstein wird die Größe der vergangenen Jahre haben. Wir hoffen, dass sich, wie es Tradition ist, viele Zunft- und Cliquen-ungebundene Mitbürger mit Sujet-Wägelchen und Fußgruppen am Geschehen beteiligen.

Frage: Vor einigen Jahren gab es schon einen Nachtumzug. Wäre ein solcher eine Option, um vielleicht mehr Narren und auch Zuschauer anzulocken.

Eigentlich nicht. Denn für Nachtumzüge sind die ohnehin hohen Sicherheitsauflagen für Umzüge noch drastischer. Außerdem finden in der Umgebung schon genügend Nachtumzüge statt. Etwa in Maulburg, in Grenzach-Wyhlen und neu auch in Schopfheim.

Frage: Bei der Straßenfasnacht bleibt alles wie gewohnt.

Neu ist nur, dass sich der Umzug am Sonntag, 11. Februar, bei der Wiesentalhalle formiert und von dort durch die Hüsinger-, Brühl-, Friedrich-, Hans-Schöpflin- und Schulstraße zum Lindenplatz läuft. Dort hat ab 11 Uhr das Narrendorf geöffnet.

Frage: Gilt es bei der Straßenfasnacht besondere Sicherheitsvorkehrungen zu treffen?

Da wir in der Vergangenheit keinerlei Probleme, etwa mit alkoholisierten Zuschauern, hatten, brauchen wir keine Security oder ähnliches.

Frage: Auch nicht bei den anderen Veranstaltungen?

Nein. Hemdglunki, Amtsenthebung, Kinderumzug, Fasnachtsverbrennung und die Schlüsselrückgabe sind heitere und friedliche Veranstaltungen für unsere Mitbürger. Wir freuen uns auf eine schöne Fasnacht und hoffen, dass im Gegensatz zum Vorjahr das Wetter mitspielt.

Zur Person: Der 55-jährige Kfz-Technikermeister Dieter Volz macht seit 1979 Fasnacht. Volz war einst Vorsitzener der Fasnachtsgesellschaft Steinen „Maiechäfer flieg“, später Mitbegründer der Häfnetgeister und seit einigen Jahren wieder deren Vorsitzender. Darüber hinaus steht er mit Julia Burger und Marco Baumann an der Spitze der Narrenzunft Steinen-Höllstein.

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