Steinen Sorge wegen der Schweinepest

Markgräfler Tagblatt
Für den gebotenen Sicherheitsabstand sorgte die luftige Bestuhlung im Dorfgemeinschaftshaus. Foto: Stefanie Senn Foto: Markgräfler Tagblatt

Ortschaftsrat: Zum Schutz der Bürger keine Geburtstags- und Jubiläumsbesuche

Mit gebotenem Abstand und überschaubaren Zuschauerrängen fand die öffentliche Sitzung des Hägelberger Ortschaftsrates diesmal im Dorfgemeinschaftshaus statt.

Steinen-Hägelberg (sn). „Das Leben muss ja weitergehen“, betonte Ortsvorsteherin Gabriele Kaiser-Bühler, die akribisch darauf geachtet hatte, dass die Abstandsregeln der Ratsmitglieder- und Besucherplätze auch genau eingehalten wurden.

Da nur drei Gäste den Weg in das Dorfgemeinschaftshaus gefunden hatten, gab es diesmal keine Bürgerfragen zu beantworten. So hatte Jagdpächter Harald Kropp ausreichend Zeit, die Streckenliste für das Jahr 2019/2020 vorzustellen. Im 718 Hektar umfassenden Jagdgebiet, davon 458 Hektar Wald und 104 Hektar Feld, gab es zum Glück im vergangenen Jahr nur wenige Schäden durch Wild.

Dafür stehe eine andere Gefahr vor der Tür: Die Afrikanische Schweinepest, kurz ASP, die auch auf Schwarzwild übertragbar ist, wurde an der Grenze Polen/Deutschland bereits nachgewiesen. In Süddeutschland seien aber bisher noch keine Fälle bekannt.

Das für die Menschen äußerst gefährliche Corona-Virus habe dagegen mit weniger Verkehr und mehr Ruhe für die Tiere positive Auswirkungen. „Die Natur hat sich unheimlich regeneriert“, führte Kropp aus.

Die Bautätigkeit in Hägelberg hat andererseits nicht nachgelassen, wie der Tagesordnungspunkt Bauanträge verdeutlichte. Neben dem Anbau eines Freisitzes in der Mittleren Dorfstraße sowie dem einer Dachgaube in der Unteren Dorfstraße zur Schaffung von Wohnraum musste über den Bau eines Einfamilienhauses sowie zweier Doppelhaushälften im Neubaugebiet „Im Zirkel“ entschieden werden. Diese beiden Anträge wurden vom Gremium mit zwei Enthaltungen und vier Nein-Stimmen abgelehnt, da die Firsthöhe auf der oberen Seite der Häuser mit einer Überschreitung von 1,40 Metern zu deutlich vom Bebauungsplan abweiche.

Unter dem Punkt Verschiedenes hatte die Ortsvorsteherin einige coronabedingte, formale Ankündigungen zu machen: Das Dorfgemeinschaftshaus, die Waldschänke sowie der Spiel- und Sportplatz bleiben aufgrund der Kontaktsperre mindestens bis zum 15. Juni gesperrt.

Die Ortsverwaltung ist bis auf Weiteres für den Publikumsverkehr geschlossen, es sind aber Termine nach Absprache möglich. Die gelben Säcke können am Eingang des Rathauses zu den üblichen Öffnungszeiten bezogen werden.

Zum Schutz der Mitbürger wird es aktuell keine Besuche zu Geburtstagen und Jubiläen durch die Ortsverwaltung und den Kranken- und Altenpflegeverein geben. Die Ortschaftsratssitzungen werden weiterhin im Dorfgemeinschaftshaus stattfinden. Die Veranstaltungen wie Maischenke, Vatertagsschänke, Brunnenfest und Sommerfest des Turnvereins müssen in diesem Jahr entfallen. Die bereits geplanten Arbeitseinsätze an der Waldschänke („Putzete“) sowie auf dem Kinderspielplatz werden zu einem geeigneten Zeitpunkt nachgeholt.

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