Steinen (hjh). Natürlich hatten sich die Zuhörer bei der Bürgerinformation Fragen zurechtgelegt, in denen sich ihre Ängste und Sorgen um die eigene Sicherheit, aber auch um das Schicksal der Flüchtlinge widerspiegelten. Es sind – wie schon so oft bei diesen Veranstaltungen festzustellen war – immer die gleichen Befürchtungen. „Ich traue mich abends nicht mehr aus dem Haus“, hieß es. Einer glaubte, die Schilderungen der Vertreter der Behörden seien „doch recht blauäugig“, nachdem bekannt geworden sei, dass Bund und Land 300 000 Wohnungen an Immobilienhaie verkauft hätten und nun bezahlbarem Wohnraum hinterherhecheln müssen. Der Mann fand die Hilfen für Flüchtlinge überzogen: „Um unsere eigenen Sozialhilfeempfänger hat sich der Staat in dieser Form nie bemüht.“ Das zweifelte Marion Dammann an. Sie appellierte, die Flüchtlingskrise als Chance zu sehen, der demagogischen Entwicklung im Land entgegenwirken zu können und alles daran zu setzen, die Menschen aus den Flüchtlingsgebieten schnellstens in den Alltag zu integrieren. „Patenschaften“, seien möglich, ergänzte Elke Zimmermann-Fiscella, Sprachunterricht und Nachhilfen, Integration in Vereine oder andere Organisationen, die sich der Integration von Flüchtlingen verschrieben hätten und Teil eines inzwischen gut funktionierenden Netzwerkes sind, das der Landkreis seit 2005 federführend für die Bereiche Sprache, Kindergarten/Schule, Arbeit, Wohnen und Gesellschaft erfolgreich betreibt. Die beiden Vertreterinnen des Landratsamts warben erneut für ehrenamtliches Engagement als „wichtige Ergänzung der Grundversorgung“ in einem der Helferkreise. Erwünscht seien Unterstützungen bei der Erstorientierung vor Ort, Begleitung im Alltag, Mithilfe bei der Organisation von Sprachkursen, Freizeitaktivitäten, Vermittlung kultureller Besonderheiten oder Hilfen bei der Wohnungssuche, sobald ein Auszug aus der Gemeinschaftsunterkunft möglich ist. Interessenten, die sich informieren wollen, stehen die Webseite des Landkreises (www.loerrach-landkreis.de) sowie die Mitarbeiter des Landratsamtes mit Rat und Tat zur Seite, versicherte die Landrätin, die am Ende ihrer Ausführungen über die „gesellschaftliche Herausforderung“ Städten und Gemeinden, den Wohlfahrtsverbänden und allen bisher ehrenamtlich tätigen Bürgern für ihren Einsatz dankte.