Steinen Viele schöne Konzerte beschert

Markgräfler Tagblatt

Frauenchor: Ines Kiefer verabschiedet sich als Dirigentin mit zwei eindrucksvollen Auftritten

Mit zwei Konzerten im Dorfgemeinschaftshaus in Hägelberg verabschiedete sich Ines Kiefer am Wochenende als Dirigentin des Frauenchors Steinen.

Steinen (hjh). „Worum hört die eigentlich uff?“, fragte sich ein Gast des Frauenchors, der sich am Wochenende von seiner Dirigentin Ines Kiefer verabschiedete. Die Dirigentin hatte dem Chor 20 Jahre lang ihren ganz persönlichen Stempel aufgedrückt. Zahlreiche Konzerte und grandiose Erfolge pflasterten den nicht immer einfachen Weg, den der Chor unter ihren Fittichen gegangen ist. Und wer sie erlebte bei den beiden letzten Konzerten am Samstag und Sonntag im Hägelberger Dorfgemeinschaftshaus, verstand die eingangs erwähnte Frage voll und ganz. Leidenschaftlich schwang Ines Kiefer noch einmal den Taktstock, bewundernswert authentisch beteiligte sie sich an Liedern wie „Tshosholoza“, „Nkosi sikelel‘ i Akfrika“ oder „Mayibuye i Akfrika“ aus dem Konzert, mit dem der große Chor 2008 für Furore gesorgt hatte.

Ausschnitte aus ihrer Arbeit in zwei sehr bewegenden Jahrzehnten belegten zum Abschied noch einmal eindrucksvoll, was die Vorsitzende des Frauenchors, Manuela Plattner, meinte, als sie zurückblickte: „Viele Jahre hat uns Ines Kiefer mit ihren Ideen und choreografischen Vorstellungen begeistert.“ Lange bevor irgend ein anderer Chor im näheren Umfeld getanzt habe, sei sie Vorreiterin gewesen, habe dafür gesorgt, dass nicht mehr einfach nur „eine Strophe nach der anderen“ gesungen worden ist. Sie habe dem Chor viele schöne Konzerte beschert, sagte Plattner, die es als „Glücksfall“ bezeichnete, dass sich Ines Kiefer entschloss, den Dirigentenkurs in Karlsruhe zu belegen und neben „Vize“ Claire Wöhrle den Frauenchor als Dirigentin zu übernehmen.

Begleitet von Susanne Hegen am Klavier, Christian Strütt (Bass), Emanuel Schwald (Trompete) und dem Djembala-Duo Helga Trinler und Marianne Plätschert boten die Damen Medleys, mit denen sie ihre Erfolge unter anderem beim Regio-Frauentreffen in Wutöschingen, bei der 25-Jahr-Feier im Jahr 2002, beim „Sing und swing“-Spektakel mit den Pepperhouse Stompers 2003, beim Konzert mit den Zaubervögeln der Grundschule Höllstein 2007 oder beim ABBA-Festival 2003 feierten. In ihrem Rückblick fühlten sie sich mal „Wie im Himmel...“, dann wieder „…so auf Erden“, sie erinnerten an einen großartigen Auftritt mit Uli Führe und gaben sich unter der Überschrift „In die Bärg bin i gern“ humorvoll-kämpferisch bei einem Wettstreit zwischen Sängerinnen aus der Schweiz und aus Österreich, dessen Ausgang das Publikum entscheiden sollte. Das Votum nahm ihm dann Bürgermeister Gunther Braun ab, als er Ines Kiefer zum Abschied ein Geschenk der Gemeinde überreichte und salomonisch bestimmte: „Weder die Schweiz noch Österreich hat gewonnen. Der Sieger an diesem Abend ist der Frauenchor zusammen mit Ines Kiefer.“ Standing Ovation an die Adresse der scheidenden Dirigentin signalisierten uneingeschränkt Zustimmung. Blieb eigentlich nur noch die bis dahin unbeantwortete Frage nach dem Grund, aufzuhören. Manuela Plattner blieb auch da ein Schlusswort nicht schuldig: „Ines Kiefer ist nach 20 Jahren einfach müde. Aber sie hat fest vor, im Frauenchor Steinen, in dem sie als aktive Sängerin seit dessen Gründung aktiv singt, auch in Zukunft als Sängerin mitzuwirken.“ Bei der Frage aber, ob die Nachfolge bereits geregelt ist, musste auch die Vorsitzende passen. Die Suche sei in Gang, Gespräche wurden geführt. Aber es ist nicht ganz einfach, jemand zu finden, der oder die in Ines Kiefers große Fußstapfen passt.

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