Steinen Vogelzug unter die Lupe genommen

Markgräfler Tagblatt
Storchennachwuchs im Vogelpark Steinen. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Jubiläum: 20 Jahre Storchenberingung im Vogelpark Steinen / Klassischer Flug führt in den Süden

Aus 20 Jahren Beringung von Jungstörchen im Vogelpark Steinen durch die Vogelwarte Radolfzell sind laut Gottfried Nauwerck bisher 54 Fundmeldungen in Europa registriert.

Steinen. Die meisten Fundmeldungen bestätigen den klassischen Storchenzug über die Westschweiz, Südfrankreich und Spanien bis Andalusien. Dabei sind die Mülldeponien in Spanien beliebte Aufenthaltsorte der Störche. In den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Störche den Weiterzug abgewöhnt. Sie bleiben in Südspanien, wo sie auch in den Wintermonaten auf den Mülldeponien ausreichend Nahrung finden. Das geht aus einer Pressemitteilung des Vogelparks Steinen hervor.

Einige Störche haben ungewöhnliche Richtungen eingeschlagen. Zum Beispiel östlich nach Oberbayern, westlich nach Lothringen und Luxemburg sowie nördlich nach Darmstadt. Auf ihren langen Reisen sind alle Zugvögel großen Gefahren ausgesetzt. Der Vogelzug muss nicht nur Sturm und Gewitter überstehen, sondern wird auch zunehmend durch den Menschen bedroht.

Die Verluste durch Stromtod sind etwas zurück gegangen, stehen aber immer noch an erster Stelle. Mit Chemie verunreinigte Teiche und Kläranlagen folgen dicht danach, so Beringer Gottfried Nauwerck von der Vogelwarte Radolfzell. Der am Weitesten entfernt erfasste Weißstorch, welcher im Vogelpark Steinen geschlüpft ist, wurden im 1682 Kilometer entfernten Cadiz – Los Barrios in Spanien gesichtet. Danach folgen Sichtungen in Toledo, Madrid, Girona, Barcelona und Lerida in Spanien. Aber auch in Salem, Genf, Biberach, Kaiseraugust, Steinach, Erstein und im Kanton Jura sind die ausgeflogenen Störche aus dem Vogelpark Steinen gesichtet worden.

Aber nicht alle Weißstörche verlassen den Vogelpark Steinen. Immer mehr verbringen den Winter im Park. Bereits im Januar kehrten die ersten Weißstörche aus den Überwinterungsgebieten zurück. Fleißig wurden die Horste von den Männchen ausgebessert und für die Rückkehr der Weibchen hergerichtet. Nach der Rückkehr der Weibchen wird gebalzt und geklappert. Die Brutzeit, in der beide Partner abwechselnd brüten, dauert zirka 30 Tage. Jetzt beginnt die Zeit der Jungstörche. Im Vogelpark Steinen wird auch dieses Jahr wieder fleißig gebrütet. Gleich 15 Brutpaare brüten hier erfolgreich, heißt es in der Pressemitteilung.

Mittlerweile sind im Vogelpark Steinen die ersten Jungstörche geschlüpft, welche man auch in ihren Horsten beobachten kann. Die Nestlingszeit dauert bis zu 64 Tage. Danach machen sich die Jungstörche auf die Reise.

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