Steinen Vom Apfel zum Saft in wenigen Schritten

Markgräfler Tagblatt
Markus Schütterle hatte aufgrund der schlechen Apfelernte dieses Jahr nur sehr wenig Kunden, wie hier Wolfgang Mack aus Adelhausen (rechts). Foto: Ralph Lacher Foto: Markgräfler Tagblatt

Umwelt: Mobile Safterei spürt Auswirkungen des schlechten Apfeljahres

Steinen (os). Von einem schwierigen Apfeljahr spricht Markus Schütterle, der deshalb seine mobile Saftpresse nur ein einziges Mal beim Schwimmbadparkplatz aufstellte.

Weshalb die Apfelernte so schwach ausfiel, erklärt Schütterle wie folgt: Äpfel und Birnen, besonders die aus dem Streuobstbereich, seien Alternanz-Früchte. Soll heißen, es gibt abwechselnd schwache und starke Jahre mit entsprechend viel oder wenig Ertrag. 2018 war ein besonders starkes Jahr, weshalb Schütterle schon eine schwache Ernte 2019 erwartet hat. Hinzu kamen dann die Nachwirkungen des Hitzesommers 2018 und eine erneut lange Trockenheit im Jahr 2019. Darauf hätten die Bäume mit einer Notreife reagiert, die kleinen, unreifen Früchte abgeworfen.

„Damit rettet der Baum sein Überleben“, so Schütterle. Er geht davon aus, dass 2019 nicht einmal ein Fünftel eines normalen Jahres an Streuobst geerntet wird. Entsprechend mager war auch die Resonanz auf die Termine in Steinen. Und obwohl es sich eigentlich nicht rentiere, den Weg von Sulzburg ins Wiesental für einige wenige Kunden auf sich zu nehmen, habe er den Termin in Steinen eingehalten.

Vom Apfel zum Saft sind es nur wenige Schritte: Der Kunde lädt seine Äpfel aus dem Kofferraum oder vom Anhänger aufs Förderband. Die Äpfel werden danach gewaschen, ehe sie in einer Mühle zerkleinert und anschließend gepresst werden. Apfelstücke und gröbster Trester werden über Siebe entfernt. Die Maische wird später als Futter fürs Wild oder Vieh verkauft. Danach wird der Saft kurzzeitig auf 80 bis 85 Grad erhitzt und in Beutel mit fünf oder zehn Litern Fassungsvermögen abgefüllt. Ungeöffnet ist der Saft in diesen Kartons mindestens eineinhalb Jahre haltbar, so Markus Schütterle. Der zeitliche Aufwand ist gering. Für 150 Kilo Äpfel (die Mindestanlieferungsmenge) benötigt das Gerät rund eine Viertelstunde.

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