Steinen Vom eigenen Erfolg überrollt

Markgräfler Tagblatt

AWO: Mittagstisch und Nachmittagsbetreuung übertreffen alle Erwartungen

Steinen (jab). Zum Erfolgsmodell haben sich Mittagstisch und Nachmittagsbetreuung gemausert, die der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Steinen für die Grundschulkinder anbietet. Längst droht das Angebot vom eigenen Erfolg überrollt zu werden: Personell und vor allem räumlich stößt das Angebot in der „Villa Kunterbunt“ mittlerweile an die Grenzen, wie Ina Pietschmann, Geschäftsführerin des AWO-Kreisverbandes, im Jugend- und Sozialausschuss deutlich machte.

Insgesamt nutzen derzeit 45 Kinder das Angebot der Arbeiterwohlfahrt. Mit Ausnahme des etwas ruhigeren Freitags kommen zwischen 30 und 35 Kinder jeden Tag zum Mittagsessen. „Damit ist der Raum ordentlich voll“, stellte Pietschmann fest und schilderte anschaulich, welche logistische Herausforderung es bedeutet, den Andrang hungriger Steppkes zu meistern.

Nach dem Mittagsessen bleiben zwischen 22 bis 30 Kinder in der Nachmittagsbetreuung bis 17 Uhr. Und der Bedarf steigt weiter. Mit 40 bis 45 Anmeldungen für den Mittagstisch und 28 bis 37 für die Nachmittagsbetreuung übersteigen schon die bislang eingegangenen Anmeldungen für das nächste Schuljahr an sämtlichen Wochentagen den aktuellen Andrang: „Eigentlich bräuchten wir jeden Tag eine zusätzliche Gruppe (jeweils eine Erzieherin für bis zu zehn Kinder)“, so Pietschmann; unter den aktuellen Raumbedingungen aber sei das nicht möglich.

Im Gesprächen mit der Gemeinde habe man immerhin ein paar Ideen gewälzt, wie es zumindest für das nächste Schuljahr doch gehen könnte. Auf Dauer aber, zumal bei weiter steigender Nachfrage, müsse eine echte Lösung her, etwa in Form eines Anbaus. Alternativ müsse man dazu übergehen, eine Teilnehmergrenze zu ziehen und darüber hinaus gehende Anfragen abzulehnen.

„Was will die Gemeinde?“, nahm Pietschmann an dieser Stelle die Gemeinde in die Pflicht: „Wenn die Gemeinde das Angebot auch für eine weiter steigende Nachfrage offen halten will, braucht es eine Lösung in Sachen Personal und Räumen. Wenn nicht, brauchen wir als AWO Auswahlkriterien, nach denen wir Anmeldungen annehmen oder ablehnen sollen.“

Nach der möglichen Einführung einer Ganztagsschule erkundigte sich Gemeinderat Stephan Mohr – „das würde die Situation doch entschärfen“. Allerdings sei hier von der Landespolitik wohl in absehbarer Zeit keine Weichenstellung zu erwarten, erklärte Bürgermeister Gunther Braun: „Die Kommunen sind auf sich allein gestellt.“

Ein weiteres gut angenommenes Angebot ist die Ferienbetreuung, die in Fasnachts-, Oster-, Pfingst- und Herbstferien jeweils unterschiedliche Themen von „Haustieren“ bis „Traumwelten“ bespielt. In den Sommerferien findet die Betreuung in Kooperation mit der Firma Endress+Hauser statt; auch hier stehen über die vier Wochen hinweg unterschiedliche Schwerpunktthemen auf dem Programm.

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