Steinen Wenn „Doktorspiele“ ihre Grenzen haben

Markgräfler Tagblatt
Karin Derks und Sonja Blattmann, die ein Musik- und Theater-Zentrum zur Gewaltprävention betreiben, sprachen bei einem Elternabend. Foto: Stephanie Senn Foto: Markgräfler Tagblatt

Erziehung: Gemeinsamer Elternabend von Hägelberger und Hüsinger Kindergarten

Steinen (sn). Den sprichwörtlichen „Doktorspielen“ nahm sich ein gemeinsamer Elternabend der Kindergärten „Sonnenblume“ Hüsingen und „Berghüsli“ Hägelberg an. Es war nicht die erste Kooperation der beiden eingruppigen Kindergärten, geleitet von Michaela Sender del Castillo und Carola Ott, wobei man sich diesmal im Hüsinger Bürgerhaus zusammengefunden hatte.

Am Nachmittag hatten bereits die Erzieherinnen der beiden Einrichtungen eine Teamfortbildung bei Karin Derks und Sonja Blattmann, die in Kandern ein Musik- und Theater-Zentrum zur Gewaltprävention betreiben. Die beiden Frauen mit langjähriger Erfahrung in der Sexual- und Theaterpädagogik präsentierten beim Elternabend wie auch am darauffolgenden Tag den Kindern das Programm „Bibi und die Sache mit der Unterhose“ – launig, kindgerecht, und trotzdem sehr lehrreich.

Zuvor gab es einen Überblick über die Entwicklung der kindlichen Sexualität von der Geburt bis zum Kindergartenalter. Ein Thema, das oft noch peinlich berühre, aber für Kinder etwas sehr natürliches sei, wie die beiden Pädagoginnen betonten. Man dürfe diese Erfahrungen nicht mit erwachsenen Maßstäben messen. Gleichwohl gebe es auch im Bereich „Doktorspiele“ durchaus Grenzen, zum Beispiel, wenn Zwang im Spiel sei oder ein größerer Altersunterschied. Gerade auch der frühe Kontakt der Kinder heutzutage mit dem Thema, speziell durch die Medien, stelle Eltern heute vor besondere Herausforderungen.

Was also tun? Darüber diskutierten Opa Bär, Katze Minky, Bär Pinky und Eisbär Fluffel. Ganz klar, wer nicht will, der muss nicht! Das weiß auch Mädchen Lisa, der die Tiere gehören, und die gerade im Kindergarten ein ähnliches Problem hat.

Karin Derks und Sonja Blattmann verstanden es bravourös, die auf Fotos abgebildeten Tiere mit Musik, Gestik und Mimik so zum Leben zu erwecken, dass die Kinder voller Begeisterung dabei waren, mitsangen und -tanzten.

Und die Moral von der Geschichte? Mein Körper gehört mir, und im Notfall kann ich die Respektbremse ziehen. Und wenn ich Hilfe brauche, weiß ich, wo ich mir diese holen kann.

Am Ende dann aber lässt sich Bibi doch in die Unterhose schauen. Alles halb so wild, solange gewisse Regeln eingehalten werden. Dieses Fazit nahmen auch die Eltern mit nach Hause.

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